Bürokratiemelder gestartet

Aus dem Rathaus

Die Linke nimmt das Problem nun selbst in die Hand

www.einfachamt.de

Die Probleme mit der Berliner Verwaltung sind allgegenwärtig: Langsame, umständliche Abläufe, sei es bei der Bean­tragung eines neuen ­Ausweises, der Ummeldung eines Fahrzeugs oder anderen Behördengängen. Die Ursachen dafür bleiben vielen verborgen, die Folgen sind offensichtlich: Alles dauert lange, es gibt keine Termine, die Verwaltung ist nicht erreichbar und trotz vielem Geld und neuen Mitarbeitenden wird es nicht besser. Ein Hauptgrund liegt im strikten Festhalten an Vorschriften. Natürlich ist es wichtig, dass die Verwaltung sich an Gesetze hält. Doch oft geht sie dabei über das Ziel hinaus. Statt Aufgaben im Rahmen der Vorgaben effizient, zügig und kostengünstig zu erledigen, liegt der Fokus auf der Entwicklung eines vermeintlich perfekten Prozesses. Dies führt zu langwierigen, komplexen Verfahren, die unnötig Ressourcen binden. Wir haben in „Aus dem Rathaus“ ausführlich berichtet.
So in der Ausgabe Juli: https://gleft.de/5h1.

Die Fraktion Die Linke hatte den Antrag gestellt, im Bezirksamt ein Verfahren zu etablieren, um mit Beschäftigten und Bürgerinnen und Bürgern unnötige Bürokratie zu identifizieren, zu überprüfen und zu optimieren. In den Ausschussberatungen wurde der Antrag nicht nur durch die anderen Fraktionen, sondern auch durch die Verwaltung selbst abgelehnt. Die Fraktion hat die Lösung deshalb nun selbst in die Hand genommen und auf der Webseite www.einfachamt.de

einen eigenen Bürokratiemelder eingerichtet. Hier können Bürgerinnen und Bürger aber auch Mitarbeitende des Bezirksamtes anonym Bürokratiemonster melden.

Schreiben Sie uns, was Sie beobachten. Wir forschen nach, schlagen Lösungen vor und versuchen die Dinge zu verbessern. Mit Ihnen zusammen bekämpfen wir Bürokratie – von unten und zusammen statt nur für Oben und gegen soziale und ökologische Standards.


So funktioniert Bürokratieabbau von unten:

Sie haben unnötige, überbordende oder doppelte ­Bürokratie erlebt?
Oder Sie arbeiten im Bezirksamt und wissen, wo es Verbesserungsbedarf gibt?
Dann schreiben Sie uns, gern auch anonym.

Wir kümmern uns, fragen im Amt nach, regen Verbesserungen an und schlagen Alternativen vor.
Wir veröffentlichen die unglaublichsten Vorgänge und machen weiter Druck für Verbesserungen.
Wir sind für Treptow-Köpenick zuständig. Probleme mit anderen Ämtern leiten wir an unsere Fraktion im Abgeordnetenhaus oder die Gruppe im Bundestag weiter.

Beispiele:

  • Ein dritter Weg zum Amt, der sich auch per Mail erledigen ließe?
  • Ein Antrag, der auf Papier statt Online ausgefüllt werden muss?
  • Ein Brief, der im Amt von digital zu analog und zurück wechselt?
  • Ein einfacher Vorgang, der einmal die Hierarchieleiter nach ganz oben und wieder zurück muss, bevor die Entscheidung getroffen werden kann?
  • Wo wird verbissen versucht Fehler zu vermeiden, statt Fehler zuzulassen und aus ihnen zu lernen?
  • Wo herrscht „das wurde schon immer so gemacht“, statt mit der Zeit zu gehen?

    Dieser Artikel stammt aus dem Aus dem Rathaus vom November 2024. Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo.