Verbesserung der Essensversorgung an Grundschulen in Treptow-Köpenick

Antrag, interfraktionell mit B'90/Grüne


Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin möge beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, gemeinsam mit den Schulen, den Eltern und Kindern und den beauftragten Essensanbietern die aktuellen digitalen Bestellsysteme für das Schulmittagessen einer kritischen Prüfung zu unterziehen und sicherzustellen, dass sie niedrigschwellig, mehrsprachig, barrierearm und auch analog zugänglich sind. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass anspruchsberechtigte Kinder auch bei vergessener oder gescheiterter Bestellung ein Mittagessen erhalten – ggf. durch ein Reserve- oder Notfallessen. Dabei sollte geprüft werden, ob statt Einzelauswahl eine gewichtete Essensbestellung die auftretenden Probleme lösen kann. Weiterhin sollte ein regelmäßiger Austausch mit den Schulen, Elternvertretungen und Schülervertretungen über die Qualität und Organisation der Essensversorgung organisiert werden, um Hinweise aus der Praxis frühzeitig aufnehmen und umsetzen zu können.

Begründung:

Die Essensversorgung an Grundschulen ist ein zentrales Element der Bildungs- und Gesundheitsvorsorge. Die derzeitige Praxis und Meldungen aus den Schulen an das Bezirksamt zeigen jedoch, dass, trotz vorhandener Regelungen, Kinder ohne Essen bleiben können, weil Bestellprozesse scheitern. Insbesondere bedürftige Kinder aus schwierigen familiären Situationen sind betroffen. Zudem fehlt es mancherorts an einem flexiblen Umgang mit Ausnahmesituationen sowie an der Möglichkeit für einen Nachschlag – auch wenn genug Essen vorhanden ist. Das Bezirksamt hat Einfluss auf die Rahmenbedingungen und die Vertragsgestaltung mit den Anbietern und sollte diesen nutzen, um die Situation im Sinne der Kinder zu verbessern.

 

Drucksache: IX/1024

Ansprechpartnerin:  Karin Kant

Ansprechpartner: Philipp Wohlfeil