Weitere Forschungen zu Bordell-Baracken Königsheide
Antrag, interfraktionell mit SPD und B90/Grüne
Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass an dem ursprünglichen Standort der Bordell-Baracken in der Königsheide archäologische Forschungen stattfinden und Spuren gesichert werden. Zudem sollte der Ort dauerhaft mit einem geeigneten Informationssystem markiert werden.
Begründung:
Zwischen 1943 und 1945 wurden durch die Deutsche Arbeitsfront in der Königsheide Bordell-Baracken für Zwangsarbeiter betrieben. Zahlreiche Frauen wurden hier Opfer sexualisierter Gewalt. Nach dem Zweiten Weltkrieg schwiegen die Frauen aus Scham über das erlittene Leid. Es existieren daher wenige Dokumente über die Taten. Im Dokuzentrum NS-Zwangsarbeit ist kürzlich die Ausstellung "Missing female Stories" eröffnet worden, in der die Künstlerin Birgit Szepanski Dokumente wie die Bauakten zeigt und die Taten künstlerisch verarbeitet.
Der genaue Standort der Baracken ist durch die Dokumente bekannt. Heute erinnert in dem Waldstück aber nichts mehr an diesen Ort. Beim Landesdenkmalamt sollte daher die Anregung für weitergehende Forschungen gegeben werden. Mit Hilfe archäologischer Forschungen könnten neue Erkenntnisse über das Objekt gewonnen werden.
Ansprechpartner:
Philipp Wohlfeil