Hitzetage im Bezirk

Schriftliche Anfrage Drucksache SchA IX/0168 vom 17.06.2022 des Bezirksverordneten Kai-Mario Martin - Fraktion DIE LINKE

Ich frage das Bezirksamt:
1. Welche Maßnahmen trifft das Bezirksamt, um sich auf kommende Hitzetage in diesem und den
den nächsten Jahren vorzubereiten?

2. Welche Aufklärungsmaßnahmen wie z. B. Flyer und Pressemitteilungen, sind für die
Bevölkerung und insbesondere Menschen aus vulnerablen Gruppen vorgesehen?

3. Welchen Beitrag hat das Bezirksamt zur Erstellung eines Hitzeaktionsplanes zusammen mit der
Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz geleistet und welche Unterstützung
ist in Zukunft geplant?

Hierzu antwortet das Bezirksamt Treptow-Köpenick:
Zu 1.
Die bezirkliche Qualitätsentwicklungs-, Planungs-u. Koordinierungsstelle (QPK) koordiniert
die Erstellung eines Hitzeschutzkonzeptes, inklusive einer reaktiven wie präventiven
Hitzemaßnahmeplanung für den Bezirk Treptow-Köpenick. Hierbei kooperieren die QPK,
die Pressestelle des Bezirksamtes, der Katastrophenschutz und das Gesundheitsamt eng
miteinander und werden alle anderen Bezirksamtsbereiche in die Planungen und ggf.
Umsetzung einbeziehen.
Durch die Serviceeinheit Facility Management (SE FM) wurde ein Musterlüftungskonzept
entworfen, welches zur Verringerung von Wärmeeinträgen sowie zur Abkühlung in den
Morgenstunden durch Fensterlüftung bzw. Stoßlüftungen beiträgt. Diese gilt weiterhin alsp. M. an Frakt. + BzV Martin am 22.07.2022Handlungsempfehlung, ist jedoch immer eine Einzelfallprüfung, bzgl. standortspezifisch
Sicherheitsanforderungen, zu unterziehen.
Eine zusätzliche Maßnahme zur Milderung von - auch gesundheitlichen - Auswirkungen
auf die Beschäftigten des Bezirksamtes Treptow-Köpenicks war die flächendeckende
Beschaffung von Raumluftventilatoren für alle Bürodienstgebäude durch die SE FM.
Durch die immer noch anhaltende pandemische Lage, ist der Betrieb von mobilen
Raumluftventilatoren auf Einzelbüros beschränkt.
Im baulichen Bereich werden, neben den gesetzlichen Vorgaben und technischen Regeln
im Bauwesen (Einhaltung sommerlicher Wärmeschutz), verstärkt Maßnahmen und
Empfehlungen zum nachhaltigen und kostenoptimierten Bauen bzgl. Verringerung von
Wärmeeinträgen in Gebäuden durch z. B. Dachbegrünung berücksichtigt.
Für bestehende Bürodienstgebäude und auch für Schulen werden umfangreiche
Untersuchungen zum Wärmeschutz (z. B. Verschattungen) vorgenommen. Die
Möglichkeiten werden unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes im Rahmen von
Sanierungs- sowie Einzelmaßnahmen sukzessiv umgesetzt.

Zu 2.
Es werden jährlich Mitteilungen mit Hinweisen veröffentlicht, die Maßnahmen zur Kühlung
von Wohnbereichen bzw. Kühlung des Körpers enthalten. Zur Bekanntmachung dienen
Pressemitteilungen und Veröffentlichungen auf der Website des Gesundheitsamtes sowie
Hinweise in den Sozialen Medien über die Kanäle des Bezirksamtes. Das Bezirksamt hat
zudem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Thema Hitze sensibilisiert, auch im
Hinblick auf die Bürgerinnen und Bürger in den Ämtern. Im Rahmen der Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit hat das Bezirksamt selbstverständlich darauf hingewiesen, dass Hilfe
suchende Menschen jederzeit in allen Dienstgebäuden Hilfe bekommen, sei es in Form
von Schatten, Wasser oder durch das Rufen ärztlicher Hilfe. Darüber hinaus hat das
Bezirksamt Informationen zum Hitzeschutz unter www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/service/hitzeschutz/ veröffentlicht.

Zu 3.
Das Bezirksamt hat die Aufforderung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit,
Pflege und Gleichstellung, einen bezirklichen Aktionsplan Hitzeschutz zu erarbeiten und
umzusetzen, zeitnah an die QPK delegiert und erste Umsetzungsmaßnahmen, wie die
Einrichtung eines Funktionspostfaches Hitzeschutz, eingeleitet. Gegenwärtig und in der
Zukunft wird der Bezirk in enge Abstimmung mit der Senatsverwaltung zur Erstellung und
Umsetzung eines bezirklichen Hitzeaktionsplanes gehen.Sowohl in der Vergangenheit als auch ganz aktuell zeigen wir die Probleme in Verkehr
sowie Arbeits- und Wohnbereichen auf, die unberücksichtigt blieben. Als Beispiel dazu
zählen die Förderung für den Ausbau zentraler Kühl- und Lüftungsanlagen in
Gemeinschaftseinrichtungen, der Ausbau der äußeren Sonnenschutzanlagen und das
Erstellen von einheitlichen Lüftungskonzepten für Gemeinschaftseinrichtungen sowie das
Bereitstellen und der Einsatz von mobilen Kühlanlagen z. B. für Seniorenheime. Eine
Vielzahl von Ideen wurde in der Vergangenheit bereits an die Senatsverwaltung
weitergegeben.