Kein Dauerstau am Treptower Park
Die A100 muss regulieren werden!
Die kurzfristige Sperrung der Elsenbrücke im Dezember hat eindrücklich allen Anwohner:innen vor Augen geführt, was mit dem Bau der A100 bis zum Treptower Park zu erwarten ist. Der metaphorische Verkehrsinfarkt hatte Alt-Treptow erwischt, die Auswirkungen waren aber auch in Plänterwald und Baumschulenweg zu spüren. Buslinien wurden verkürzt und die Busse, die fuhren, kamen unregelmäßig. Das ist besonders dramatisch bei den vielen Wohnvierteln in den drei Ortsteilen, die nur mit einer Buslinie im 20-Minuten Takt erschlossen sind.
Mit dem Abschluss der A100 wird voraussichtlich ab Ende 2024 dieser kurzzeitige Ausnahmezustand zum Dauerzustand. Der von der Autobahn sich in den Kiez ergießende Autoverkehr wird die Straßen verstopfen, Stau ist vorprogrammiert. Deshalb gilt es bereits jetzt Maßnahmen zu ergreifen, wie dieses Szenario verhindert werden kann und stattdessen das Fließen des Umweltverbunds sichergestellt werden kann. Insbesondere in den drei Ortsteilen Alt-Treptow, Plänterwald und Baumschulenweg sind die Buslinien die Basis des Öffentlichen Personennahverkehrs, sei es um den Weg zum nächsten Supermarkt oder zum Arzt zurückzulegen oder als Verbindung zu den S-Bahnstationen, um weiter in die Stadt oder in andere Ortsteile zu fahren. Gerade für Bewohner:innen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, ist der Weg zur S-Bahn mit teilweise gut einem Kilometer viel zu weit und sie sind auf den Bus angewiesen. Sowohl das Land als auch der Bezirk sind deshalb gefordert, eine Lösung zu finden, dass die Eröffnung der A100 nicht zu Lasten der Menschen im Treptower Norden geht.
Der Vorschlag von der grünen Stadträtin für Verkehr, Claudia Leistner, eine Pförtnerampel am Ende der A100 zu errichten, die nur so viele Autos von der Autobahn abfahren lässt, dass die Umgebung nicht zugestaut wird, kommentiert Katalin Gennburg, Abgeordnete der LINKEN aus dem Treptower Norden: „Damit würde zwar der Autoverkehr von der Autobahn beschränkt, aber der Verkehr zur Autobahn würde unsere Kieze trotzdem verstopfen und den Busverkehr ausbremsen. Das können wir nicht akzeptieren, deshalb darf die A100 nicht vor dem Neubau der Elsenbrücke eröffnet werden!“
Die dauerhafte Lärmbelastung würde auch viele ruhige Oasen in unseren Kiezen vernichten. Den Lärmschutz für die Anwohner:innen der A100 konnte DIE LINKE in den Koalitionsverhandlungen im Land durchsetzen. „Bettina Jarasch als zuständige Senatorin der Grünen auf Landesebene ist nun gefordert den Schallschutz umzusetzen, dabei darf sie sich nicht hinter dem Bund als Betreiber der Autobahn verstecken!“ so Katalin Gennburg weiter. Für uns als DIE LINKE in Treptow Nord bleibt klar, dass der Stopp der Bau der A100 der einzig richtige Schritt ist. Die für die Autobahn benötigte Fläche könnte dann für Wohnungsbau, die so benötigte Infrastruktur in Form von Kitas und Schulen oder einfach für grüne Erholungsflächen genutzt werden. Tausend Mal sinnvoller, als den teuersten Stauraum mit mehr als 200.000 Euro pro Meter Autobahn zu bauen.
Dieser Artikel erschien zuerst in Aus dem Rathaus vom 03.02.2022
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