Mögliche Standorte für eine weitere Gemeinschaftsschule in Treptow-Köpenick

 

Kleine Anfrage KA VII/0482

 

  1. Welche Gründe wurden seitens der Müggelschlößchenschule für das Zurückziehen des Antrags auf Umwandlung des Schulstandorts in eine Gemeinschaftsschule angeführt? 
  2. Wie beabsichtigt das Bezirksamt die in den nächsten Jahren fehlenden Sekundarschulplätze abzudecken? 
  3. Welche Schulstandorte würden sich hierfür hinsichtlich des Platzangebots und des räumlichen Entwicklungspotentials als Standort für eine Gemeinschaftsschule eignen und wie hoch wären die jeweiligen Kosten einer Standortentwicklung?

 

Gestellt am: 06.02.2014

Von Johann Eberlein

Beantwortet am: 19.02.2014


Antwort des Bezirksamtes

Zu 1.

Die Schulkonferenz der Müggelschlößchen-Schule hat dazu am 11.12.2013 folgendenBeschluss gefasst:

„Auf Beschluss der Schulkonferenz der Müggelschlößchen-Schule wird der bestehende Antrag auf Entwicklung zur Gemeinschaftsschule zurückgezogen. In allen Gremien tauschten sich die Beteiligten dahingehend aus, dass die Entwicklung der Schule den Plänen des aktuellen Schulprogramms und des Schulprofils derMüggelschlößchen-Schule folgen wird. Das Ziel für die weitere Schulentwicklung besteht im Ausbau und in der Stärkung der Schule als Grundschule mit Sportorientierung, verlässlicher Halbtagsbetreuung und mit ergänzendem offenen Ganztagsbetrieb.“

Das Kollegium der Müggelschlösschen-Schule hatte sich zuvor intensiv mit der Entwicklung des  Schulstandorts zu einer Gemeinschaftsschule beschäftigt. Natürlich war der Gedanke, dass mit der baulichen Ertüchtigung des freistehenden Baukörpers auch das Stammhaus der Schule saniert würde, verlockend und möglicherweise auch nicht unerheblicher Teil der ursprünglichen Begeisterung. Im weiteren Prozess im Rahmen der notwendigen Konzeptentwicklung wurde die Schule auch von der Schulaufsicht beraten und zur Auseinandersetzung mit den kommenden Herausforderungen bei der Schulentwicklung ermuntert.

Die in der Folge getroffenen souveränen Entscheidungen der Schulkonferenz sowie der Gesamtkonferenz,den Antrag auf Entwicklung zu einer Gemeinschaftsschule zurückzuziehen, mussten durch den Schulträger und die Schulaufsicht zur Kenntnis genommen werden.

Grundsätzlich bleibt anzumerken: Schulentwicklung kann nur und muss aus der Schule selbst heraus gestaltet werden; sie kann zwar von außen angestoßen und unterstützt, jedoch nicht umgesetzt werden, sofern eine Freiwilligkeit für das angestrebte Schulprofil nicht gegeben ist.

Zu 2.

Das Bezirksamt beabsichtigt weiterhin, an diesen Standort Sekundarschulplätze für den Bezirk zusätzlich zu schaffen. Dazu soll das Gebäude Alfred-Randt-Str. 54 zu einer 4-zügigen Integrierten Sekundarschule ausgebaut werden.

Zu 3.

Da die Entscheidung der Entwicklung von Schulen zu Gemeinschaftsschulen zwingend von dem Willen dieser Schulen abhängig ist, kann eine alleinige Betrachtung der Standorteignung nicht zielführend sein, wie es sich jetzt an der Müggelschlößchen-Schule gezeigt hat. Zurzeit liegen keine Anträge bzw. Interessenbekundungen von Schulen vor, sich zu einer Gemeinschaftsschule zu entwickeln. Kostenausweisung auf Grundlage Rundschreiben von SenFin „Gebührenerhebung nach dem Gesetz über Gebühren und Beiträge – Kosten des Verwaltungsaufwandes“ vom 2. Mai 2012

Zur Beantwortung dieser Kleinen Anfrage haben

1 Angestellte des Mittleren Dienstes 0,25 Arbeitsstunden entspr. 9,48 € sowie

1 Beamter des Höheren Dienstes 1,5 Arbeitsstunden entspr. 116,21 €

aufgewendet.

Damit entstanden in der Fachabteilung Gesamtkosten

in Höhe von 125,69 €.

Dazu kommen Kosten bei Bzbm, Büro Bzbm, Büro Dez WeiSchuKuS sowie Büro BVV i.H. von insgesamt

31,64 €

Damit ergeben sich Gesamtkosten in Höhe von 157,33 €.

Rainer Hölmer

Nachfrage durch Johann Eberlein

Unabhängig davon, was das Bezirksamt in der Sache politisch für zielführend hält: Welche Schulstandorte eigenen sich hinsichtlich des Platzangebots und des räumlichen Entwicklungspotentials als mögliche Standorte für eine Gemeinschaftsschule und wie hoch wären die jeweiligen Kosten einer solchen Standortentwicklung?

Beantwortet am 05.03.2014

Antwort des Bezirksamts

Von den grundstücks- und gebäudeseitigen Voraussetzungen her bieten Entwicklungspotential für eine Gemeinschaftsschule
a) der Standort in der Köllnischen Vorstadt in Verbindung mit der benachbarten Schule an der Dahme und
b) der Standort der Amtsfeld - Grundschule in Verbindung mit dem Emmy-Noether – Gymnasium

Aus folgenden sachlichen Gründen sind beide Standorte überaus ungeeignet:
a) in enger Nachbarschaft der Grundschule in der Köllnischen Vorstadt und der Schule an der Dahme befinden sich die Grünauer
Schule und die Anna-Seghers - Schule, die bereits als Gemeinschaftsschulen organisiert sind. Es besteht die rechtliche Verpflichtung insbesonder
e im Grundschulbereich, wohnortnah auch ein Regelangebot vorzuhalten, was bei diesen örtlichen Gegebenheiten dann nicht mehr realisierbar wäre.
b) Der Gemeinschaftsschulgedanke ist bereits vor längerer Zeit mit der Amtsfeld– Schule und dem Emmy – Noether – Gymnasium beraten
worden. Eine Bewerbung für die Pilotphase dieser Schulform wurde nicht abgegeben. Inzwischen ist der Gymnasialstandort fest ins bezirkliche Schulnetz
eingebunden. Der Standort kann nicht umgewandelt werden, da ansonsten der prognostizierte Bedarf an Gymnasialschulplätzen nicht gedeckt werden kann.
Auf die Fortschreibung der Schulentwicklungsplanungsei an dieser Stelle hingewiesen.
Außerdem ist zu berücksichtigen, dass der Bezirk trotz Absage der Müggel-schlösschen – Schule, sich zu einer Gemeinschaftsschule zu entwickeln,
weiterhin plant, am benachbarten Standort in der Alfred-Rand-Straße 54 eine ISS zu gründen.

Rainer Hölmer

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