Strandbad Müggelsee – Wie weiter?

Aus dem Rathaus

Konzept für wirtschaftliche Nutzung fehlt

Seit vielen, vielen Jahren wird über die Sanierung des Strandbades Müggelsee diskutiert und gestritten. Im Verlauf der Jahre wurden etliche Vorschläge unterbreitet, wie das denkmalgeschützte Ensemble saniert und danach mit einem breiten Nutzungsangebot für die Bürger wirtschaftlich betrieben werden kann. Im Jahr 2011 entstand daraus schon einmal ein konkreter Investitionsplan eines einheimischen Unternehmens, der jedoch leider in den Mühlen der bezirklichen Bürokratie unterging. Letztendlich führte das zur Aufgabe der Investitionsabsicht.

Nun gibt es erfreuliche Nachrichten aus dem Bezirksamt.
Aus dem Denkmalschutzprogramm der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien werden Fördermittel für die denkmalgerechte Sanierung bereitgestellt. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung hat die Planungsunterlagen lange geprüft, Planungsunterlagen und Berechnungen nachgefordert und Sanierungskosten von 12,6 Mio. Euro letztendlich als angemessen und wirtschaftlich festgestellt.
Doch los geht es noch lange nicht. Zunächst müssen weitere Planungen und aufgrund der Größe des Bauvorhabens eine EU-weite Ausschreibung durchgeführt werden.

Die Baumaßnahmen sollen im Frühjahr 2020 beginnen und 2022 beendet werden.

In dieser Zeit soll die angrenzende Strandfläche einen eingeschränkten Badebetrieb ermöglichen.
Das Bezirksamt will während der Badesaison sanitäre Anlagen zur Verfügung stellen. Vorgesehen ist auch, dass die derzeitigen Pächter ihren Gastronomiebetrieb weiter betreiben können.

Es steht jedoch zu befürchten, dass die bewilligte Investitionssumme von 12,6 Mio. Euro nicht ausreichen wird. So fehlen z. B. noch Mittel für eine Steganlage, die zum Denkmalensemble Strandbad Müggelsee gehört und ein Sicherheitskonzept.

Woraus werden die noch zu erwartenden Kosten finanziert?

Leider gibt es vom Bezirksamt immer noch kein Konzept für eine ganzjährige wirtschaftliche Nutzung des Strandbades nach dessen Fertigstellung.

Der freie Eintritt soll erhalten bleiben, was sehr zu begrüßen ist und sicher viele Berlinerinnen und Berliner an unseren schönen Müggelsee locken wird. Das Jahr hat jedoch außer dem Sommer noch weitere Jahreszeiten. Soll das frisch sanierte Strandbad ab 2022 im Frühling, Herbst und Winter leer stehen?

DIE.LINKE wird sich deshalb in der ­Bezirksverordnetenversammlung dafür einsetzen, dass vom Bezirksamt ein ­planungsrechtliches Interessenbekundungsverfahren durchgeführt wird, um auf diesem Wege Vorschläge von Investoren für eine ganzjährige Nutzung des Denkmalensembles und des Mehrzweckgebäudes (ehemalige Sauna) zu erhalten.

L.P.


Dieser Artikel erschien zuerst in Aus dem Rathaus vom 02.05.2019

Aus dem Rathaus ist die monatlich erscheinende Zeitung der BVV-Fraktion DIE LINKE, in der über aktuelle Themen der Bezirksversammlung und Kommunalpolitik berichtet wird. Sie wird als Einleger im Blättchen flächendeckend im Bezirk verteilt. Beide sind zudem auch kostenlos online erhältlich.

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