Das Lollapalooza-Festival im Gartendenkmal Treptower Park

Kleine Anfrage 

Ich frage das Bezirksamt:

1. Wie bewertet das Bezirksamt, insbesondere das Umweltamt, die Durchführung des Lollapalooza-Festivals im Gartendenkmal Treptower Park aus denkmalschutzrechtlicher Sicht sowie unter Aspekten des Natur- und Umweltschutzes?

2. Welche veränderten Umstände haben das Bezirksamt bewogen, das Lollapalooza-Festival im Treptower Park positiver zu bewerten als etwa das in der Vergangenheit nicht mehr genehmigte "Treptow in Flammen" und die kritisch bewertete Durchführung der angemeldeten Demonstration "Zug der Liebe" durch den Treptower Park oder der kostenlosen "Fête de la Musique"? Sind grundsätzlich andere oder weniger Schäden zu befürchten? Wenn ja, warum?


3. Ist mit einem vollständigen Abschluss der Sanierungsarbeiten im Treptower Park bis zum Festivalbeginn zu rechnen und verträgt sich die Durchführung des Festivals mit den Förderrichtlinien der zur Sanierung eingesetzten EU-Mittel?


4. Wie lange werden welche Teilbereiche des Treptower Parks insgesamt für Besucherinnen und Besucher gesperrt sein, die sich sich finanziell nicht der Lage befinden, eine höhere Summe ohne Weiteres zu zahlen (zu berücksichtigen sind auch Zeiträume für Auf- und Abbau sowie Wiederherstellung/ Sanierung)?


5. Welche Teilbereiche werden während des Festivals weiterhin für nicht zahlende Besucherinnen und Besucher des Parks zugänglich bleiben? Wie sind insbesondere folgende Orte berücksichtigt: Der Hafen von Stern und Kreis Schifffahrt,

das Sowjetische Ehrenmal,

der Karpfenteich,

die große Liegewiese,

das Figurentheater Grashüpfer,

die Wasserfontänen im Rosengarten,

die Archenhold Sternwarte,

der Weltspielplatz an der Bulgarischen Straße,

der Uferweg entlang der Spree,

die Kinderspielplätze an der großen Liegewiese,

die Kita im Treptower Park?


6. Wird eine unentgeltliche Querung des Parks während des Festivals weiterhin möglich bleiben? Insbesondere die schnelle Nord-Süd Anbindung an den S-Bahnhof (Verbindung Straße Am Treptower Park und Puschkinallee entlang der Gleise; Verbindung auf Höhe des Ehrenmals) und die West-Ost Verbindung (Puderstraße und Bulgarische Straße/Neue Krugallee)?


7. Wie bewertet das Bezirksamt den Umstand, dass ein öffentlicher Park mehrere Tage nur für Personen zugänglich ist, die über hundert Euro Eintritt bezahlen können?


8. Wie wird das Bezirksamt die Lärmbelästigung für Anwohnerinnen und Anwohner während des Festivals minimieren, wenn schon kleine Veranstaltungen (etwa zum 8. Mai) oder die Insel der Jugend mit umfangreichen Lärmauflagen zu kämpfen haben?


9. Wann und wie wird das Bezirksamt die Anwohnerinnen und Anwohner über die zu erwartenden Einschränkungen und Sperrungen informieren?


10. Ist dem Bezirksamt die Onlinepetition gegen die Durchführung des Festivals im Treptower Park bekannt, wie bewertet das Bezirksamt diese und wie wird das Bezirksamt mit dem Anliegen umgehen und es berücksichtigen?


11. Gibt es in dem Bereich der geplanten Veranstaltung geschützte Flora und Fauna?


12. Welche vertraglichen Vereinbarungen wurden für den Verkauf von Getränken und Lebensmitteln im Umfeld des anvisierten Festivalortes getroffen und gibt es Restriktionen hierzu für das lokale Gewerbe?


13. Welche Lautstärkeregelungen wurden getroffen, bitte in Dezibel angeben.


14. Was verdient der Bezirk an der Durchführung des Festivals?


15. Wie sieht das Ordnung- und Sicherheitskonzept des Veranstalters aus?


16. Gibt es Absprachen oder Zusagen über die mehrjährige Durchführung des Lollapalooza-Festivals im Treptower Park?


17. Wer war seitens des Senates in die Verhandlungen mit dem Bezirk involviert? Bitte nach Verwaltung und Ansprechpartner aufschlüsseln.


18. Wie geht es mit den Verhandlungen über das Festival weiter und welche Exit-Strategien sieht das Bezirksamt zum Ausstieg aus der Zusage?

 

Drucksache KA VII/0945

 

Marina Borkenhagen

Berlin, den 16.02.2016