Hitzehilfe für obdachlose Menschen im Bezirk sicher stellen

Antrag, interfraktionell mit B'90Grüne und SPD

Das Bezirksamt wird ersucht, in seinem Erarbeitungsprozess des bezirklichen Hitzeaktionsplans in besonderer Art und Weise die Bedarfe von obdachlosen Menschen zu berücksichtigen und dafür auf die Erfahrungen des Modellprojekts "Hitzehilfe" in Tempelhof-Schöneberg zurück zugreifen.

Darüber hinaus wird dem Bezirksamt empfohlen sich mit den zuständigen Stellen auszutauschen, inwieweit landesweite Angebote des Hitzeschutzes, wie der Hitzebus der Berliner Stadtmission, obdachlose Menschen in Treptow-Köpenick versorgen.

 

Begründung:

Der Klimawandel ist für alle Bürger /-innen spürbar. Hitzesommer sind nicht mehr die Ausnahme, sondern werden die Regel in Berlin sein und die Stadt wird sich noch weiter aufheizen. Hitzewellen werden häufiger, in ihrer Intensität stärker und auch länger anhaltend sein.

Die Hitze führt zu einem hohen gesundheitlichen Risiko. Das Herz-Kreislauf-System leidet und damit einhergehend gibt es ein höheres Risiko für Herzinfarkte, Muskelkrämpfe, Schwindelanfälle. Hitzeschläge nehmen zu und Erschöpfungssymptome treten auf. Der menschliche Körper reagiert auf Hitze mit dem vermehrten Ausstoß von Schweiß, sodass wir mindestens zwei bis drei Liter Wasser täglich trinken müssen. Besonders Obdachlose sind gefährdet, da sie nicht über die Ressourcen verfügen, um sich vor Hitzewellen am Tage und tropischen Nächten zu schützen. Weder verfügen

sie über Rückzugsräume wie eigenen Wohnraum, um sich dort aufzuhalten und vor der Hitze zu schützen, noch über die finanziellen Möglichkeiten genügend zu trinken oder nur leichte Kost zu sich zu nehmen. Ebenso ist ihr Immunsystem durch das Leben auf der Straße oft angeschlagen, sodass die Hitze ihnen besonders gesundheitlich zusetzt. Obdachlose sind die Personengruppe, die sich aus eigenen Mitteln am wenigsten vor der Hitze schützen kann, aber für die die Hitze die dramatischsten Auswirkungen hat.

Der Hitzeschutz für Obdachlose muss daher weiter ausgebaut und in allen Maßnahmen, die die gesundheitliche Vorsorge vor Hitze in der Gesamtbevölkerung thematisieren, besonders beachtet werden.

 

Ansprechpartner: Philipp Wohlfeil

Drucksache: IX/0520

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