Inklusive Spielplätze fördern

Antrag, interfraktinell mit B90/Grüne

Das Bezirksamt wird ersucht, im Rahmen der bezirklichen Spielplatzplanung und der Leitlinien des Bezirksamtes zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) bis 2020 (Drs. VII/1178)ein Konzept für inklusive Spielplätze zu entwickeln. Das Konzept soll eine Darstellung des Bedarfs, der erforderlichen Ausstattung solcher Spielplätze und Strategien, wie Treptow-Köpenick den ermittelten Bedarf im Rahmen von Aus-, Um- und Neubau von Spielplätzen ebenso wie bei der Instandsetzung bestehender Spielplätzen befriedigt, enthalten. Hierbei sind die Prioritäten und die Kriterien für die Prioritätensetzung darzustellen. Bei der Erstellung des Konzeptes sollen ebenso wie bei der Umsetzung des Konzeptes die bezirkliche Spielplatzkommission, Kinder mit und ohne Behinderung sowie der Behindertenbeirat des Bezirkes einbezogen werden.

 

 

 

Begründung:

Spielplätze sind frühe Lern- und Erfahrungsräume für alle Kinder. Hier lernen sie, Barrieren zu überwinden, üben spielerisch Motorik, Balance und soziales Verhalten. Dies ist wichtig für die Entwicklung junger Menschen, schafft Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und hilft, Freunde zu finden. Viele Spielplätze schließen aber Kinder mit Behinderungen und Kinder, deren Eltern Behinderungen haben, aus. Ein Spielgerät umgeben von Sand ist für eine junge Rollstuhlfahrerin unerreichbar, eine herkömmliche Schaukel nicht nutzbar. Viele Spielgeräte auf herkömmlichen Spielplätzen sind ohne akustische Signale für Kinder mit Sehbehinderungen schwer nutzbar. Gehörlose Kinder brauchen unter Umständen optische
Signale. Dabei ist zu bedenken, dass ein Inklusiver Spielplatz nicht zwingend ein barrierefreier Spielplatz ist. Kinder brauchen Barrieren, die sie überwinden können, dies macht den Reiz des Spielplatzes aus und das Spielen erst spannend. Ein inklusiver Spielplatz soll Kindern mit und ohne Behinderung diese Erfahrung gemeinsam ermöglichen. Es ist dabei klar, dass es den einen inklusiven Spielplatz, der allen Kindern mit allen denkbaren Behinderungen gerecht wird, nicht geben kann: Kinder mit Körperbehinderungen haben andere Anforderungen an einen Spielplatz als lernbehinderte Kinder. Blinde Kinder, gehörlose Kinder brauchen andere Unterstützung und andere Herausforderungen als Kinder mit einer spastischen Behinderung. Aus diesem Grund, und weil die Mittel des Bezirks begrenzt sind, ist eine gute Planung und Prioritätensetzung erforderlich um ggf. in Abstimmung mit den angrenzenden Nachbarbezirken allen Kinder mit Beeinträchtigungen einen für sie geeigneten, inklusiven Spielplatz anbieten zu können.

 

Drucksache - VIII/0236

Philipp Wohlfeil