Milieuschutz für Oberschöneweide

Antrag

Das Bezirksamt wird ersucht, in einer Studie zu überprüfen, ob für Bereiche in Oberschöneweide die Voraussetzungen für eine Erhaltungssatzung mit dem Ziel des Schutzes der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung (Milieuschutz) vorliegen und gegebenenfalls eine solche aufzustellen.

In den 1990er Jahren fast vollständig deindustrialisiert, hat Oberschöneweide lange Zeit kaum Perspektiven geboten. Erwerbslosigkeit und Rechtsextremismus wurden mit dem Ortsteil identifiziert. Der Charme der Industriearchitektur und die HTW ziehen inzwischen aber neue Bewohnerinnen und Bewohner und Kulturschaffende an, Arbeitsplätze und attraktive Wohnungen entstehen. Mit der Süd-Ost-Verbindung soll künftig der Durchgangsverkehr reduziert werden. Diese gewollte Aufwertung geht aber auch mit einem Wandel einher, der nicht beabsichtigt ist: Die Angst vor Verdrängung wächst bei den Alteingesessenen, das proletarische Milieu, das den Ortsteil einst prägte, droht zu verschwinden. Eine Milieuschutzsatzung, mit der Luxussanierungen des Wohnungsbestands untersagt werden können, soll diesem Prozess entgegenwirken.

Ansprechpartner

Philipp Wohlfeil

Drucksache VII/1158

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