Neu- und Alt-Adlershof

Kleine Anfrage - KA VII/0976

Gibt es im Bezirksamt die Anweisung an alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Vorgänge für Adlershof nach Neu- und Alt-Adlershof zu benennen und zu bearbeiten und, wenn ja, wer hat warum die Anweisungen erteilt?

Welches Gebiet wird als Alt-Adlershof benannt und warum?

In welchen Abteilungen wird so verfahren?

Ist es richtig, dass sich eine private Person oder ein Institut aus Adlershof den Namen „Adlershof“ hat schützen lassen und, wenn ja, auf welcher rechtlichen Grundlage und mit welcher Zustimmung ist das erfolgt?

Entstehen dem Bezirksamt höhere Kosten, wenn der Name in öffentlichen Broschüren benannt wird?

Welche Institution des Bezirksamtes wird bei solch einem Vorgang (Namensschutz von Ortsteilen) einbezogen?

Wann und in welchem Ausschuss wurden Bezirksverordnete darüber informiert?

Welche Notwendigkeit sieht das Bezirksamt, in Zukunft Umbenennungen von Adlershof vorzunehmen?

Gestellt am 11.04.2016

Von Heike Kappel

Beantwortet am 22.04.2016

Antwort des Bezirksamts

Zu 1.:

Nein, es gibt keine derartige Anweisung. Adlershof liegt im Prognoseraum II und setzt sich aus den Planungsräumen 0701 Adlershof West und 0702 Adlershof Ost zusammen. Im Rahmen der Erarbeitung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) für den Bereich rund um die Dörpfeldstraße, das Voraussetzung für die Aufnahme in das Förderprogramm Aktive Zentren war, wurde die Namensfrage lebhaft diskutiert. Im Rahmen des Erarbeitungsprozess wurde immer wieder festgestellt, dass die beiden Teile Adlershofs, die von sehr unterschiedlichem Charakter sind, sich verbal kaum trennen ließen. Das anschaulichste Beispiel dafür zeigt sich auf den Vorwegweisern auf dem AdlergesteiL Dennoch bestand der Wunsch, dass sich sowohl das Trennende wie auch  das Verbindende in der Namensgebung wieclerfinden, ohne einen der beiden Planungsräume abzuwerten. Letztlich wurde in der Diskussion um die beiden Planungsräume im Rahmen der Erarbeitung des Bezirksregionenprofils bewusst auf eine Trennung in PLR Ost und West verzichtet und dafür sprachlich eher das Synonym von Alt und Neu verwendet.

Nicht zuletzt aus dieser Diskussion heraus wurde eine Imagekampagne für die Dörpfeldstraße als eines der im ISEK identifizierten Handlungsfelder benannt. Das schließt die verstärkte Kooperation mit den Akteuren in Adlershof Neu/ West ein. Wörtlich heißt es im ISEK: "Trotz der räumlichen Trennung durch Straßen und Bahntrasse sowie unterschiedlicher Strukturen, bilden die beiden Planungsraumgebiete Adlershof Ost und Adlershof West zusammen die Bezirksregion Adlershof. Das AlGebiet umfasst nicht die Region Adlershof Neu. Jedoch dürfen die Entwicklungen nicht losgelöst voneinander betrachtet werden. Die WISTA-Management GmbH zusammen mit der Adlershof Projekt GmbH sollte als wichtiger Akteur verstanden werden, da sich beide Gebiete aufgrund ihrer jeweiligen Stärken und Herausstellungsmerkmale ergänzen können. Adlershof Neu bietet technische Innovationen, welche in Adlershof Einzug finden können. Die zukünftig anwachsende Bewohnerschaft in Adlershof Neu birgt Potenziale für den Einkaufstandort rund um die Dörpfeldstraße."

Sowohl das ISEK als auch das Bezirksregionenprofil haben folgendes Motto zum Leitbild erhoben: Adlershof: Ein Ort für Alt und Jung, traditionell und innovativ Dieses Leitbild charakterisiert die Dörpfeldstraße und das Umfeld als einen Ort, der zukünftig Alt und Neu miteinander verbindet. Sei es als "Alteingesessener" oder "neu Hinzugezogener", als junger oder alter Bürger, als Inhaber eines traditionellen Geschäfts oder eines neuen Betriebs. "Adlershof kann beides" - ein kleinteilig, historisch gewachsener Ortsteil, eng verknüpft mit den angrenzenden Wohnquartieren und deren Bewohnern, wächst durch die Versorgung auch Adlershof Neu als moderner Wissenschafts und Technologiestandort.

Zu 2.:

Adlershof Alt bezeichnet den historischen Wohnort, Adlershof Neu den Technologie- und Wissenschaftsstandort. Der Wissenschafts- und Technologiepark WISTA und die. Dörpfeldstraße liegen beide in der Bezirksregion Adlershof. Im ISEK wird der Bereich im Planungsraum Ost um den Ortsteil Adlershof als Adlershof Alt bezeichnet, der neu entstandene Bereich um die WISTA im Stadtteil Adlershof West als Adlershof Neu. Die Bezeichnung der Planungsräume Adlershof Ost und Adlershof West wird nur in den Kapiteln 3.4.2 Sozialstruktur und 3.5 Soziale Infrastruktur benutzt.

Zu 3.:

Weder in der Bezirksverwaltung, noch in den einzelnen Ämtern, noch nicht einmal innerhalb des ISEK-Berichts herrscht ein einheitlicher Sprachgebrauch. Das ist auch nicht erforderlich.

Zu 4.:

Nein, das ist nicht richtig.

Zu 5.:

Nein.

Zu 6.:

Siehe 4.; Beantwortung entfällt. 

Zu 7.:

Das ISEK wurde im Stadtentwicklungsausschuss und in der AG Sozialräumlic.he Planungskoordinatoren,der auch BVV-Mitglieder angehören, vorgestellt. Das ISEK ist im Internet veröffentlicht.

Zu 8.:

Keine. Allerdings hält das Bezirksamt eine Imagekampagne für die Dörpfeldstraße für überaus sinnvoll. Der Prozess zur Erarbeitung unter Beteiligung des Kiezbeirats mündet bestenfalls in einer allseits akzeptierten Wort-Bild-Marke für den Bereich rund um die Dörpfeldstraße. Je nach Erfolg eines solchen Prozesses kann sich auch "im Volksmund" eine Namensgebung für die beiden Teile Adlershofs daraus ergeben. Das wäre jedenfalls ein Zeichen der Identifikation der Adlershoferinnen und Adlershofer, mithin ein überaus großer Erfolg. Das lässt sich jedoch kaum planen, sondern nur gut begleiten.

Oliver Igel 

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