Arbeit gegen Antisemitismus in Treptow-Köpenick fördern

Interfraktioneller Antrag SPD, Die LINKE

Das Bezirksamt wird ersucht, einen freien Träger mit zusätzlichen finanziellen Ressourcen für die Arbeit gegen Antisemitismus auszustatten. Dabei sind unter anderem folgende Schwerpunkte zu setzen:

  1. Die Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung über traditionelle und neue Erscheinungsformen des Antisemitismus
  2. Die Unterstützung von zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren beim Erkennen von - und Argumentieren gegen Antisemitismus
  3. Die Schaffung von Fortbildungsangeboten für die bezirkliche Verwaltung.

Begründung:

Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Antisemitismus beschreibt die feindliche Einstellung gegenüber Jüdinnen und Juden. Diese Feindlichkeit hat ganz unterschiedliche Ansatzpunkte. Zum einen betrifft Antisemitismus die Herabwürdigung der jüdischen Religion im Allgemeinen. Oftmals werden Jüdinnen und Juden hierbei auch rassistisch verunglimpft, zum Beispiel in dem man ihnen gewisse Eigenschaften zuschreibt oder abspricht. Zum anderen wird der jüdische Glaube mit dem Staat Israel gleichgestellt und Vorurteile gegen jüdische Menschen in die Kritik an der Politik des Staates Israel gekleidet. Häufig sind Jüdinnen und Juden Opfer rechtsextremer- und rechtspopulisitischer Verschwörungstheorien. So wird beispielsweise nicht selten verbreitet, es gäbe eine "jüdische Weltverschwörung". Antisemitismus und Judenfeindlichkeit haben eine lange Geschichte, die bis ins Römische Reich zurückgeht. Gleichzeitig ist jüdisches Leben in Deutschland und Europa und die jüdische Religion für viele Menschen in Treptow-Köpenick gänzlich unbekannt.

Ansprechpartner:

Philipp Wohlfeil