Kein neuer Jugendklub im ehemaligen ABC möglich

Aus dem Rathaus

Kulturelle Nutzung für ABC statt neuem Jugendklub

Nach langen Beratungen und unter Protest von Jugendlichen wurde das ABC 2012 geschlossen. Dem Jugendamt in Treptow-Köpenick standen damals nicht ausreichend Finanzen zur Verfügung, um alle Jugendfreizeiteinrichtungen in gleicher Qualität zu erhalten. Auf Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung sollte die Jugendarbeit konsolidiert werden, um sie langfristig zu sichern und qualitativ zu stärken. Vorausgegangen war eine Evaluation der Jugendarbeit in allen Einrichtungen. Durch das Konzept für die gesamte Jugendarbeit in Treptow-Köpenick wurde so zwar das ABC geschlossen, die Jugendarbeit an anderen Standorten jedoch gestärkt und ausgebaut. Nach der umstrittenen Schließung des Jugendklubs sollte die Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE) das Gebäude zu einer Kultureinrichtung entwickeln und ausbauen.

Diese Pläne schritten nur langsam voran, weil das Gebäude in einem umweltgeschützten Bereich liegt und in dem Gebiet grundsätzlich nur Wohnen zulässig ist. Aktuell gibt es erste Fortschritte beim Ausloten der Möglichkeiten für eine kulturelle Nutzung.

Nun mehren sich aktuell Stimmen, in dem Gebäude wieder einen Jugendclub zu eröffnen.

Die Sprecherin für Jugend aus der Fraktion DIE LINKE in Treptow-Köpenick, Karin Kant, war in ihrer Kindheit selbst oft zu Gast im Jugendklub ABC und verbrachte dort ihre Freizeit bei Konzerten oder Disco. Sie war kein Fan der Schließung des ABC und stimmte als eine von zwei Verordneten gegen den Konsolidierungsplan und die Schließung des ABC. Die aktuelle Debatte verfolgt sie jedoch kritisch: „Es stimmt, dass die Angebote insbesondere für ältere Jugendliche ab 16 Jahren in Treptow-Köpenick zu gering sind. Viele Angebote richten sich eher an jüngere Jugendliche und Kinder. Das trifft aber nicht auf diesen Ortsteil zu. Nur ein Kilometer entfernt leistet das Haus der Jugend Köpenick großartige Arbeit“, sagt Kant. Eventuelle Entwicklungen an dem Standort des ehemaligen ABC gingen zudem nur in Kooperation mit der GSE.

Auf dem nahen Gelände des Güterbahnhof Köpenick laufen indes die Planungen für ein neues Stadtquartier. Auch dort ist eine neue Jugendeinrichtung vorgesehen, die sich an den aktuellen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen orientiert.

„Wir setzen uns dafür ein, das öffentliche Räume zur partizipativen inhaltlichen Gestaltung für Jugendliche bereitgestellt werden. Das ist auf politischer Ebene nicht immer leicht, weil die vielseitigen Interessen der verschiedenen Fachbereiche hier eine große Rolle spielen“, so Kant. Aktuell werde etwa eine Gruppe Jugendlicher unterstützt einen Ort zu finden, an dem sie ihre selbstgebaute Skaterrampe aufstellen können. Planungen, vorhandene Einrichtungen auch für ältere Jugendliche zu öffnen, würden derzeit ebenfalls verfolgt.

„Wir müssen uns auch in der Jugendarbeit darauf konzentrieren, was dringend notwendig und auch umsetzbar ist. Im Falle des ABC ist das Areal ungeeignet und ein Jugendclub nicht mehr umsetzbar. Wenn in Abstimmung mit der GSE dort jedoch kulturelle Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien unterbreitet werden, begrüßen und unterstützen wir das sehr!“.

Seit mehr als 10 Jahren setzt sich die Fraktion DIE LINKE in Treptow-Köpenick dafür ein, dass die Zukunft des Mellowpark gesichert wird. Nach jahrelangen Auseinandersetzungen ist die Jugendarbeit am aktuellen Standort gesichert und der Aus- und Neubau kann jetzt umgesetzt werden.

Die Öffnung von Schulhöfen und Schulsportplätzen zur vereinsunabhängigen Nutzung durch Kinder, Jugendliche und Familien außerhalb von Schul- und Trainingszeiten wird derzeit auf Drängen der LINKEN debattiert sowie die Sanierung vorhandener Bolz-, Skate- und Spielplätze. Langfristig ist auch ein neues Jugendzentrum in Adlershof geplant.

Dieser Artikel stammt aus "Aus dem Rathaus" vom April 2021. Die Zeitungen der Fraktion kann hier runtergeladen werden.

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