Uferkonzeption weitestgehend wirkungsfrei und ungefährlich

Eine aufwendige Studie zur künftigen Gestaltung der Uferbereiche hatte das Bezirksamt in Auftrag gegeben. Das Ergebnis sieht fast überall ein öffentlich zugängliches Ufer vor, teilweise mit Wanderweg. Diese von vielen Bürgerinnen und Bürgern begrüßte Idee, wurde von am Wasser gelegenen Sportvereinen teilweise mit Skepsis betrachtet. Boothebe-, Slip- und Steganlagen im könnten durch einen Uferwanderweg gefährdet sein, so die Befürchtung. Die Bereitschaft der Vereinsmitglieder weitere Investitionen in die selbst finanzierten Anlagen zu tätigen, könnte stark nachlassen, wenn bei auslaufenden Nutzungsverträgen für die Sportflächen plötzlich die Anlagen einem Wanderweg weichen müssten.

Auf eine Anfrage von Marina Borkenhagen, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, antwortet das Bezirksamt differenziert. Das Uferkonzept sei zwar verwaltungsintern entscheidungsleitend, bei derzeitiger Kassenlage sei aber etwa an den Kauf von Ufergrundstücken zwecks Zugänglichmachung nicht zu denken. Eine Bindungswirkung gegenüber Dritten gebe es dagegen nicht. Neuen Pacht- oder Kaufverträgen könnten jedoch Auflagen zum Uferzugang beinhalten. Bei Sportvereinen betreffe das jedoch nur Bereiche, die nicht zwingend für eine sportliche Nutzung benötigt würden. Solche Entscheidungen seien zudem immer einzelfallabhängig und eine Entwidmung  entsprechender Bereiche dem Abgeordnetenhaus vorbehalten.

"Die knapp 80 indirekt betroffenen Sportvereine können wohl zunächst beruhigt sein ", meint Borkenhagen. "Weshalb das Bezirksamt allerdings ein Papier für insgesamt 27.000 Euro in Auftrag gibt, das praktisch keine Wirkung entfaltet, bleibt schon rätselhaft." Die Mittel wären wohl besser für ein Gutachten zum Erlass einer sozialen Milieuschutzsatzung in Alt-Treptow verwendet worden, das bisher angeblich nicht finanzierbar war.

Die sportpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Heike Kappel, erklärt: "Wir rufen die Sportvereine dazu auf, sich an die Bezirksverordneten zu wenden, wenn es bei künftigen Neuverhandlungen von Pachtverträgen zu Schwierigkeiten kommen sollte".

Ansprechpartnerinnen:
Marina Borkenhagen
Sprecherin für Umwelt- und Naturschutz, Grünflächen

Heike Kappel
Sportpolitische Sprecherin

Kleine Anfrage