Zwangsarbeiter

Schriftliche Anfrage VIII/1000

  1. Welches weitere Ergebnis gibt es zum Antrag der Drs. Nr.: VII/0887?
  2. Warum erfolgte kein weiterer Zwischenbericht?
  3. Wann wird die Arbeit zum  Antrag wieder aufgenommen?
  4. Welche Planungen sind dazu schon vorbereitet und wann wird es zum Ergebnis kommen?

gestellt am 28.10.2019

von Heike Kappel

Das Bezirksamt antwortet am 13.11.2019

Welches weitere Ergebnis gibt es zum Antrag der Drs. Nr.: VII/0887?

Am 27.03.2019 teilte die Humboldt-Universität Berlin als Eigentümer der Liegenschaft in der Rudower Straße 18 auf Nachfrage des Bezirksamtes mit, dass die Planungen, o. g. Liegenschaft in eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete umzugestalten, verworfen wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt musste seitens des Bezirksamtes noch von einer entsprechenden Nutzung als Gemeinschaftsunterkunft ausgegangen werden.
Vom Arnt für Weiterbildung und Kultur sowie von der AG Gedenkkultur wurde daher die Meinung vertreten, dass bei der Nutzung der Liegenschaft Rudower Straße 18 als Unterbringung von Geflüchteten besondere Sensibilität erforderlich ist.
Daher wurde von einer Umsetzung des Beschlusses abgesehen.

Warum erfolgte kein weiterer Zwischenbericht?

Zurn Beschluss Drs. Nr. Vll/0887 wird zeitnah ein entsprechender zweiter Zwischenbericht vorgelegt werden.

Wann wird die Arbeit zum  Antrag wieder aufgenommen?

Der Beschluss Drs. Nr. Vll/0887 ist derzeit in Bearbeitung.

Welche Planungen sind dazu schon vorbereitet und wann wird es zum Ergebnis kommen?

Nachdem das Bezirksamt am 27.03.2019 (siehe Antwort zu Frage 1) die Auskunft erhielt, dass seitens der Humboldt-Universität Berlin nicht mehr geplant ist, die Liegenschaft Rudower Straße 18 in eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete umzugestalten, wurde die Bearbeitung des Beschlusses wieder aufgenommen.

Auf Anfrage des Bezirksamtes teilte die Liegenschaftsverwaltung der Universität mit, sich dem Gedenken mit einer Informationstafel zur Kenntlichmachung des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers generell nicht zu verschließen. Vorausgesetzt wird dabei, dass der Universität dadurch keine Kosten entstehen und ein gewisser Rahmen (Aufstellfläche etc.)
nicht verlassen wird. Das bedeutet, das vor endgültiger Entscheidung seitens der HumboldtUniversität dieser noch Eckdaten wie Größe, Aufstellort und Übernahme der Pflege
bekanntgegeben werden müssen.

Derzeit laufen die wissenschaftlichen Recherchen zum ehemaligen Zwangsarbeiterlager in der Rudower Straße, die unter anderem der Erstellung eines Textes für die zukünftige Tafel dienen. Eine Recherche im Archiv des Dokumentationszentrum NS- Zwangsarbeit fand bereits statt. Weitere Recherchen in anderen Archiven sind jedoch notwendig, u. a. Bundesarchiv, Landesarchiv sowie ggf. Arolsen Archives.

Die Umsetzung des Beschlusses erfolgt dementsprechend nach den notwendigen wissenschaftlichen Recherchen und nach abschließender Abstimmung in der AG Gedenkkultur.

Schriftliche Anfrage - SchA VIII/1000