Ideen warten auf Umsetzung - Freiraumkonzept zum Vorplatz Bahnhof Schöneweide

Aus dem Rathaus

Bild: Aus dem Konzept zur Gestaltung am Bahnhof Schöneweide


Das Interesse war groß! Gut, dass es möglich war, per Zoom-Schaltung diese Veranstaltung zu verfolgen. Den Hauptteil hatte das Büro „Planwerk“ zu bestreiten, das gemeinsam vom Bezirksamt und der DB mit der Erarbeitung und Abstimmung eines Freiraumkonzeptes für die Bahnhofsvorplatzflächen beauftragt wurde „..unter Berücksichtigung verkehrlicher, funktionaler, städtebaulicher, freiräumlicher und denkmalpflegerischer Aspekte...“ mit dem Ziel der „...Sicherung des Bahnhofsumfeldes als nachhaltigem und qualitätsvollem Verkehrsstandort einerseits und als attraktiven, zentralen Aufenthalts- und Begegnungsraum andererseits“.

Schon diese Aufzählung macht die enorme Herausforderung deutlich und auch das vorgestellte Konzept bedeutet noch nicht das Ende der Debatte, wie klarstellte wurde. Doch es wurde deutlich, dass schon viele Vorschläge und Ideen aus der Zivilgesellschaft mit berücksichtigt wurden.

Einige der gesetzten Kriterien sind unter anderem:

• die Begrünung des Platzes ist in neuer, zeitgemäßer Form mit ausreichend Sitzmöglichkeiten herzustellen

• die kleine Bronzeskulptur der „Stier“, die seit Jahrzehnten auf dem Bahnhofsvorplatz aushielt und derzeit sorg­sam eingelagert ist, soll wieder wieder ihren Platz finden

• der unmittelbar vor dem Bahnhofseingang liegende „Cajamarca-Platz“ (benannt nach der Partnerstadt des Bezirks in Peru) soll endlich sichtbar und erkennbar werden

• die vorhandene Überdachung des Eingangs zum (seit langem geschlossenen) Fußgängertunnel und der Tunnel selbst sollen zurückgebaut ­wer­den, damit das sorgsam denkmal­gerecht rekonstruierte historische Bahnhofseingangsgebäude wieder Blickfang des Platzes wird und eine Neugestaltung überhaupt möglich ist.

• Fahrradstellplätze: Insgesamt sollen Abstellmöglichkeiten für ca. 1200 Fahrräder geschaffen werden, darunter ein Fahrradparkhaus – das erste in Berlin!

Was offensichtlich bisher keine Rolle bei den Planungen gespielt hat, ist die Errichtung einer öffentlichen, möglichst kostenfreien Toilette auf dem Bahnhofsvorplatz selbst, um dem unliebsamen Erleichtern in den Grünanlagen vorzubeugen. Darüber sollte dringend nochmal nachgedacht werden.

Von Seiten der Bahn wurde zugesichert, dass es im Bahnhofsgebäude selbst wieder das in Bahnhöfen übliche Dienstleistungsangebot geben wird, auch eine historische Restauration direkt am Bahnhofsgebäude soll in ihrer ursprüngliche Bestimmung wiederbelebt werden.

Soweit, so interessant. Nur, wann uns denn all die schönen Dinge tatsächlich zur Verfügung stehen, da wollte sich keiner der Beteiligten so richtig festnageln lassen. „Wir sind in der Vorplanung“ ließ die Vertreterin des dafür zuständigen Grünflächenamtes verlauten. Das klingt nach inzwischen leider gewohntem Berliner „Bautempo“.

Umso dringender ist die Forderung, möglichst schnell solche Wege um die Dauerbaustelle zu schaffen, die vor allem von Johannisthal aus für Fußgänger ein einigermaßen anständiges und barrierefreies Erreichen des Bahnhofs selbst und des Einkaufszentrums Schöneweide möglich machen.

Edith Karge


Dieser Artikel stammt aus dem blättchen vom Februar 2024. Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo.