Skulptur "Schreitender Mensch"

Petra Reichardt

Schriftliche Anfrage VIII/0546

Was weiß das Bezirksamt über den Verbleib der Skulptur "Schreitender Mensch“ von Ernst Geserer, die in der bezirklichen Liste „Kunst im öffentlichen Raum“ aufgeführt ist und - offensichtlich im Zuge der Baumaßnahmen - an ihrem Standort An der Wuhlheide 228 verschwunden ist?

gestellt am 18.07.2018

von Petra Reichardt

Das Bezriksamt antwortet am 10.09.2018

Diese Skulptur "Schreitender Mensch" von Ernst Geserer existiert nicht mehr. Der Standort An der Wuhlheide 228 wurde für ein neues Projekt beräumt.
Eigentümer der Skulptur war die Firma .,Köpenick Development", die die Liegenschaft mit allen Bestandteilen von der Firma EXPEC erworben hat. Die Firma .,Köpenick Development" hat als Besitzer der Liegenschaft mit allen ihren Bestandteilen auch die Nutzungsrechte an der Skulptur. Der Standort An der Wuhlheide 226 und 228 wurde für den Neubau von 156. Wohnungen geräumt.
Einen Wunsch auf die Verfügung über die Plastik hatte zunächst der Gastronom des Restaurants ,Stella del Köp" aus der Familie Massimo gegenüber dem Eigentümer gemacht, dessen Restaurant am Standort An der Wuhlheide 226 angesiedelt war. Dieses Gebäude ist inzwischen abgerissen worden.
Das Architekturbüro Weyrauch aus Berlin war mit dem Umbau der Erdgeschossfläche in der Straße an der Wuhlheide 232, dem neuen Standort des Restaurants, betraut. Herr Massimo wünschte die Aufstellung der Plastik vor seinem neuen Restaurant.

Im Auftrag derVermieterin, der Firma EXPEC und dem Gastronomen, hat das Architektenbüro die Umsetzung der Plastik geplant. Für die Erarbeitung eines Angebotes wurde die Firma LEX gewonnen, die 1998 bereits mit der Aufstellung der Plastik betraut war. Nach Vorliegen des Angebotes, das Kosten von mehr als 12.000 € netto für das Versetzen der über 16 Tonnen schweren Stahlplastik auswies, haben sowohl der Vermieter als auch der Gastronom sich von dem Vorhaben, die Plastik versetzen zu lassen, getrennt.

Der durch den Gastronomen formulierte Anspruch auf die Skulptur war nicht juristischer, sondern ideeller Natur. Der Voreigentümer, die Firma EXPEC, hatte dem Gastronomen die Verwendung anheimgestellt. Da der Gastronom jedoch nicht die Kosten der Versetzung der Plastik tragen wollte, hat er seinen Anspruch aufgegeben.

Das Architekturbüro Weyrauch bemühte sich in der Folge um Alternativen. So hat sich
beispielsweise die Leiterin des Bereiches Technik der Wohnungsbaugenossenschaft Köpenick Nord sehr um Erhalt und Versetzung der Plastik bemüht, was jedoch leider erfolglos blieb.
Demzufolge wurde die Skulptur durch den Eigentümer zerlegt und entsorgt.

Die Skulptur wurde von einem Abbruchunternehmen im Auftrag des Eigentümers abgebrochen.
Es ist in keinem Fall mit Regressansprüchen gegenüber dem Bezirksamt zu rechnen.
Die Skulptur wird aus der bezirklichen Liste der Kunstwerke im öffentlichen Raum entfernt werden sowie die Liste um Informationen zum Sachstand ergänzt werden.

Schriftliche Anfrage - SchA VIII/546