Zügige Unterschutzstellung der Wuhlheide einleiten

Antrag, interfraktionell mit B'90Grüne


Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin möge beschließen:
Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass das Unterschutzstellungsverfahren für das künftige Landschaftsschutzgebiet (LSG) Wuhlheide zügig eingeleitet wird. Zudem sollten die im Landschaftsprogramm (LaPro) als Naturschutzgebiet (NSG) gekennzeichneten Areale unter Schutz gestellt werden.

Begründung:
Perspektivisch sollen 20 Prozent der Landesfläche als Schutzgebiete ausgewiesen werden. Als großes Landschaftsschutzgebiet soll die Köpenicker Wald- und Seenlandschaft entstehen, welche sich aus bestehenden und künftigen Schutzgebieten zusammensetzen wird. Ein großes zusammenhängendes Gebiet wird dabei die Wuhlheide sein. Im LaPro sind deren Schutzgebietsgrenzen bereits eingezeichnet. Die Wuhlheide stellt in ihrer Gesamtheit als Wald und Volkspark mit Friedhof und FEZ ein besonders schützenswertes Gebiet dar. Neben der Erhaltung der Lebensräume, Wahrung des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes ist die Erholungsfunktion für die Menschen vorrangiges Schutzziel eines LSG. Die weitläufigen Kiefern-Eichenwälder, die offenen artenreichen Landschaften, die Relikte des Auenbereichs der Rohrlake sowie weitere glaziale Rudimente wie Senken und Dünen zeichnen die Wuhlheide aus.
Bemerkenswert sind die besonders geschützten Biotope, wie Mager- und Trockenrasengesellschaften und den für Berlin einzigartigen Fingerkraut-Eichenwald. Diese geschützten Lebensräume sollen als NSG ausgewiesen werden. Dort finden sich 29 Zielarten des Berliner Florenschutzes. Eine Unterschutzstellung ist dringend erforderlich, damit die Biotope mit ihrer spezifischen Flora und Fauna erhalten werden können. Das Standortentwicklungskonzept zur Wuhlheide beinhaltet zwar die Verzahnung von störungsarmen Biotopen und intensiv genutzten Flächen. Eine Unterschutzstellung mit entsprechender Rechtsverordnung würde jedoch die ökologischen Wertigkeiten konsequent wahren und durch Pflege sichern und entwickeln.

 

Ansprechpartner: Philipp Wohlfeil

Drucksache Nr.: IX/0726

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