Fähre kommt nicht - Keine Barrierefreiheit am Spreetunnel
Bild: Südzugang zum Spreetunnel. Für Gehbehinderte, Kinderwagen etc. eine erhebliche Bürde.
Der Spreetunnel von Friedrichshagen zur Kämmereiheide ist wegen der vielen Treppenstufen nicht barrierefrei. Für viele Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist es deshalb schwer oder unmöglich, auf das andere Spreeufer zu wechseln, ohne lange Umwege über Köpenick in Kauf zu nehmen. Die Linke hatte sich zusammen mit einer Bürgerinitiative vor Ort dafür stark gemacht, dass eine Alternative gefunden wird. Es gab lange Diskussionen um Aufzüge und Treppenlifte, die aus Denkmalschutzgründen von den Behörden alle verworfen wurden.
Die Idee, stattdessen eine Fährverbindung einzurichten, die auch Menschen die Spreequerung erlaubt, die nicht so gut zu Fuß sind, wurde als Lösung entwickelt. Anlegestellen wurden gesucht, das Finden eines Betreibers und die Übernahme der Kosten schienen in greifbarer Nähe. Die Zusammenarbeit aus Bezirksamt, Bezirksverordneten, Bürgerinnen und Bürgern sowie der Senatsverwaltung schien auf einem langen, aber guten Weg zu sein. Jetzt die plötzliche Kehrtwende der CDU geführten Senatsverwaltung. Die zugesagten Mittel seien verfallen, weder Steg noch Fähre würden aus dem Landeshaushalt finanziert, heißt es in einer Mitteilung an das Bezirksamt. Nur knapp einen Monat vorher hatte es noch einen vielversprechenden Termin vor Ort mit der Senatsverwaltung und anderen Beteiligten gegeben.
Auf Nachfrage von Uwe Doering, Sprecher für Stadtentwicklung, stellt das Bezirksamt klar, man wolle sich weiter um eine Finanzierung bei der Senatsverwaltung bemühen.
„Es ist erschütternd wie der CDU-Senat die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren, Bürgerinitiativen und Menschen mit Behinderung missachtet und innerhalb kürzester Zeit gegebene Versprechen bricht“. Die Linke werde weiter mit Bürger:innen und Bezirksamt nach Lösungen suchen. „Notfalls muss vielleicht auch der Denkmalschutz hinter Barrierefreiheit und die Bedürfnisse der Menschen zurücktreten“, so Doering.
Dieser Artikel stammt aus dem Aus dem Rathaus vom September 2024. Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo.