Verkehrskollaps an der neuen Autobahn - Senat tatenlos und blockiert so Rad-, Fuß- und Autoverkehr
Gut behütet durch die Sommerferien haben der Regierende Bürgermeister der CDU / SPD-Koalition Kai Wegner und der CDU-Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder am 27. August Deutschlands teuerste Autobahn eröffnet. 720 Mio Euro haben die 3,2 Kilometer der A100 zwischen Neukölln und Treptower Park gekostet. Seitdem ist eingetreten, was zahlreiche Expert*innen und Anwohner*innen befürchtet hatten und wovor auch Die Linke warnte: ein komplettes Verkehrschaos zwischen Autobahnabfahrt und der provisorischen einspurigen Elsenbrücke. Besonders zu den Hauptverkehrszeiten herrscht jetzt Stillstand. Immer wieder wird Verkehr auf den Buslinien 194 und M43 unterbrochen, weil kein Durchkommen für die Busse ist. Die Busse werden vor der Elsenbrücke entleert und die Fahrgäste müssen zu Fuß weitergehen. Versperrte Überwege und genervte Stimmung sind zudem für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen eine akut gefährliche Gemengelage, insbesondere für Kinder auf dem Schulweg.
Proteste vor Ort
Deshalb haben die Anwohner*innen mit großer Beteiligung und mit Unterstützung diverser Initiativen sowie der Linken schon mehrere Protestaktionen organisiert. Bei einer Protestkundgebung am 5. September rief Kristian Ronneburg, mobilitätspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, die Regierungskoalition aus CDU und SPD zu sofortigem Handeln auf, also dem Schließen des 16. Bauabschnitts.
Mobilität im Kiez sichern!
Die Fraktion der Linken in der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick setzt sich seit langem für einen Politikwechsel in Bezug auf die neue Autobahn ein. Da nun schnell etwas unternommen werden muss, um die Situation zu entschärfen, hat die Linksfraktion in der BVV gemeinsam mit Grünen und SPD eine Resolution eingereicht. Die Forderungen: Der neue Autobahnabschnitt muss bis zur Fertigstellung des ersten neuen Teilstücks der Elsenbrücke wieder gesperrt werden. Über die komplette Strecke zwischen der Straße Am Treptower Park und der Elsenbrücke muss eine durchgängige Busspur eingerichtet werden und deren uneingeschränkte Benutzbarkeit durch Kontrollen der Polizei garantiert werden. Zudem müssen sofort die Maßnahmen der Verkehrsberuhigung in umliegenden Kiezen realisiert werden, wie beispielsweise der „KungerKiezBlock“. All diese Punkte müssen Teil eines umfassenden Verkehrskonzepts für die betroffenen Bezirke sein, dessen Erstellung der CDU-SPD-Senat bislang verweigert. Die aktuellen Erfahrungen zeigen zudem, dass ein Autobahn-Neubau keine Probleme löst, sondern nur zusätzliche schafft. Deshalb ist Die Linke auch gegen den Weiterbau der Autobahn in Form des 17. Bauabschnitts.
Dieser Artikel stammt aus dem Aus dem Rathaus vom Oktober 2025. Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo.

