Eine "Rote Bank" für Treptow-Köpenick

Antrag, interfraktionell mit SPD, B'90/Grüne

Das Bezirksamt wird ersucht, eine "Rote Bank" ("La Panchina Rossa") an einem geeigneten öffentlichen Ort im Bezirk aufzustellen, um ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu setzen. Auch die Gestaltung der Bank sollte zusätzlich, z.B. durch einen Schriftzug auf der Sitzfläche oder Rückenlehne, auf das Thema geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam machen. Ort und Gestaltung der Bank sollten partizipativ mit der Zivilgesellschaft ausgewählt werden.

Begründung:

Gewalt gegen Frauen tritt in allen sozialen Schichten und in verschiedenen Erscheinungsformen auf, als körperliche Gewalt, sexualisierte Gewalt und sexuelle Belästigung sowie psychische Gewalt. Jede vierte Frau über 16 Jahren in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexualisierte Partnerschaftsgewalt. Bestimmte Gruppen von Frauen, z.B. Frauen mit Behinderung, sind noch einmal in höherem Maß von Gewalt betroffen. Die Anzahl der angezeigten Gewalttaten ist insgesamt steigend, doch die Dunkelziffer ist nach wie vor hoch. Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem - umso wichtiger ist es, das Bewusstsein dafür zu stärken und öffentlich Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen.

Das Projekt "La Panchina Rossa" (Die Rote Bank) wurde 2016 in Italien ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit stärker für das Thema Gewalt gegen Frauen zu sensibilisieren und an die Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt zu erinnern. Seitdem stehen die Roten Bänke bereits in zahlreichen italienischen Städten und sind auch in diversen deutschen Städten zu finden. So wurde die erste Berliner "Panchina Rossa" im März 2023 im Bezirk Tempelhof-Schöneberg eingeweiht. Die Roten Bänke können individuell gestaltet werden, z.B. durch Schriftzüge, Skulpturen oder ergänzende Plaketten, die weiterführende Informationen bereitstellen.

 

Ansprechpartner:Philipp Wohlfeil

Drucksache: IX/0465

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