Nachverdichtung durch Wohnungsbau

Fraktion DIE LINKE
Betroffene Anwohner:innen bei Planungen beteiligen

Auch nach den Wahlen, in der neuen Wahlperiode, wird sich die Bezirks­verordneten­ver­samm­­lung Treptow-Köpenick mit Nach­verdichtungen durch Wohnungs­bau be­fassen müssen. Bürgerinitiativen wie im Kietzer Feld, in Spindlersfeld, in Ober­spree oder in Plänterwald setzen sich gegen die zum Teil massive Bebauung von grünen Innenhöfen oder grünen Flächen sowie die Rettung von Bäumen und Sträuchern ein. Von Senat, Bezirks­amt und den städtischen Woh­nungs­baugesellschaften fordern sie – im Sinne einer Bürger:innen­beteiligung – eine Einbeziehung zu den jeweiligen Planungen zum Wohnungsbau ein. 

Der rot-rot-grüne Senat hatte bereits 2019 mit dem Stadtentwicklungsplan (SteP) Wohnen 2030 beschlossen, dass innerhalb von 10 Jahren 200.000 Woh­nungen gebaut werden sollen. Dieses Ziel wurde in der aktuellen Ko­ali­tions­vereinbarung bekräftigt. Un­bestritten ist, Berlin braucht mehr bezahlbare Wohnungen, gerade für Haushalte mit geringem Einkommen. Aber mit dem angestrebten Bau von jährlich 20.000 Wohnungen entstehen neue Konflikte, weitere Verdichtungen durch Wohnungsbau sind abzusehen. Und welche Folgen hat der geplante Wohnungsbau für die soziale, grüne und technische Infrastruktur, wie Kita- und Schulplätze, die ärztliche Versorgung, für wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten, für Kultur und Freizeit sowie den Verkehr, insbesondere für den ÖPNV?

Auf der bezirklichen Ebene wurden mit der Kooperationsvereinbarung von SPD, LINKE und Grüne über eine Zu­sam­­menarbeit in der Bezirksverordneten­versamm­lung diese Fragestellungen und Probleme aufgegriffen. Zukünftig sollen bei Bauvorhaben die soziale, verkehrliche und grüne Infrastruktur mitentwickelt werden. Die Nach­verdichtungen bestehender Wohnquar­tiere sollen mög­lichst vermieden werden und gegebenenfalls behutsam unter Erhalt von möglichst viel Grün und unter Berücksichtigung der ursprünglichen Siedlungskonzepte erfolgen. Im Sinne einer bürger:innennahen Stadtentwick­lungs­politik sollen von Nachver­dich­tun­gen betroffene Anwohner:innen an den jeweiligen Verfahren beteiligt werden. Auch in diesem Sinne wollen die Koope­rationspartner die vermehrte Erstellung von Bebauungsplänen anstreben.

Uwe Doering


Dieser Artikel erschien zuerst in Aus dem Rathaus vom 03.02.2022

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