Anmeldungen siebte Klassen

Schriftliche Anfrage VIII/1154

  1. Ist es zutreffend, dass es für die siebten Klassen der Sekundar- und Gemeinschaftsschulen 67 Anmeldungen mehr gibt als Plätze vorhanden sind und somit ein Bedarf für zusätzliche 2,5 Klassen besteht?
  2. Weshalb werden neben der zusätzlichen Klasse an der Anna-Seghers-Gemeinschaftsschule neun siebte Klassen an der Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule eingerichtet?
  3. Ist es zutreffend, dass 67 Plätze an Gymnasien freibleiben und, wenn ja, welche Schlüsse werden daraus für die Schulentwicklung gezogen?

gestellt am 22.04.2020

von Philipp Wohlfeil

Das Bezirksamt antwortet am 28.04.2020

Ist es zutreffend, dass es für die siebten Klassen der Sekundar- und Gemeinschaftsschulen 67 Anmeldungen mehr gibt als Plätze vorhanden sind und somit ein Bedarf für zusätzliche 2,5 Klassen besteht?

Für die Integrierten Sekundarschulen und die Sekundarstufe I der Gemeinschaftsschulen haben mit Stand vom 03.03.2020 1.117 Anmeldungen für 1.050 verfügbare Schulplätze vorgelegen. Vom damaligen Stand der Anmeldungen her zeigt sich daher ein Fehlbedarf von 3 Klassen mit je 25 Schülerinnen und Schülern. Lerngruppen unter 25 Schülerinnen und Schülern werden nicht eingerichtet.

ln Bezug auf die tatsächlichen Bedarfe nach Nachmeldungen und dem Abschluss der Aufnahmeverfahren für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf durch die Regionalen Schulaufsichten der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) sowie nach Abschluss der Aufnahmeverfahren für Schülerinnen und Schüler ohne sonderpädagogischen Förderbedarf sowie der abschließenden Vergabe von verbleibenden Plätzen für nach Abschluss der Drittwunschverfahren noch unversorgt gebliebenen Schülerinnen und Schülern, ergeben sich andere Zusammenhänge.

Es wird darauf hingewiesen, dass für die 1.881 Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen der Treptow-Köpenicker Grundschulen zuzüglich der im mehrstufigen berlinweiten Übergangsverfahren hinzukommenden Schülerinnen und Schüler prognostisch von einem Bedarfvon 2.161 Schulplätzen ausgegangen wird. Dem steht ein Schulplatzangebot von 1.914 Schulplätzen in allen bezirkliehen Oberschulen gegenüber. Während für die Gymnasien nach Abschluss des Übergangsverfahrens bei verfügbaren 864 Schulplätzen noch von einer Bedarfsdeckung auszugehen ist, ergibt sich für die Sekundarstufe I der Integrierten Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen bei verfügbaren 1.050 Schulplätzen ein Fehlbedarf von 247 Schulplätzen.

Konkrete Zahlen jenseits·der Prognose sind vor Abschluss des Übergangsverfahrens noch nicht verfügbar.

Weshalb werden neben der zusätzlichen Klasse an der Anna-Seghers-Gemeinschaftsschule neun siebte Klassen an der Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule eingerichtet?

An der Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule werden keine neun 7. Klassen eröffnet.

Um der Nachfrage für den Bildungsgang der Sekundarstufe I in Integrierten Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen zu entsprechen, die prognostisch ermittelt wurde, ist mit der Klassenplanung für das Schuljahr 2020/21 in Abstimmung mit der Regionalen Schulaufsicht die Einrichtung der entsprechenden Klassen nach möglicher Kapazität der Schulen festgelegt worden.

Dabei wurde die Einrichtung von fünf 7. Klassen mit je 25 Schülerinnen und Schülern (125 Plätze) an der Anna-Seghers-Schule (Gemeinschaftsschule) und von sieben 7. Klassen mit je 25 Schülerinnen und Schülern (175 Plätze) an der Sophie,Brahe-Gemeinschaftsschule festgelegt.

Ist es zutreffend, dass 67 Plätze an Gymnasien freibleiben und, wenn ja, welche Schlüsse werden daraus für die Schulentwicklung gezogen?

Nein, es ist unzutreffend, dass 67 Plätze an den Gymnasien freibleiben.

Die Schulplätze sind gemäß § 56 SchulG berlinweit zu vergeben. Es ist aufgrund des berlinweiten Bedarfes davon auszugehen, dass nach der Vergabe von Erst-, Zweit- und Drittwünschen die dann noch freigebliebenen Plätze ausgeschöpft werden.

Es ist kurz- und mittelfristig ein bereits bestehender Fehlbedarf an den Schulen des Bildungsgangs der Sekundarstufe I in Integrierten Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen erkennbar, es ist weiterhin mittel- und längerfristig ein Fehlbedarf an den Gymnasien erkennbar.

Diesem entgegenzuwirken ist derzeit nur über die Neueinrichtung von entsprechenden Schulen vorstellbar.

Schriftliche Anfrage - SchA VIII/1154