Barackensanierung im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit durchführen

Treptow-Köpenick

Interfraktioneller Antrag SPD, DIE LINKE

Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich gegenüber den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass Haushaltsmittel für die Sanierung von zwei sich auf dem Gelände des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit befindliche historische Baracken bereitgestellt werden.

Begründung:

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit befindet sich auf dem historischen Areal eines fast vollständig erhaltenen ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Berlin Schöneweide. Es ist das einzige Zwangsarbeiterlager, das am authentischen Ort in Dauerausstellungen, Sonderausstellungen und Veranstaltungen über das Schicksal der Millionen von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die während der NS-Diktatur unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit leisten mussten, informiert. Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit ist Anlaufpunkt für eine Vielzahl von Touristinnen und Touristen sowie Studierenden aus dem In- und Ausland und daher für unseren Bezirk Treptow-Köpenick von großer Bedeutung.

Die wichtige pädagogische Arbeit des Dokumentationszentrums wird am authentischen Ort geleistet. Die aus Stein errichteten Baracken vermitteln den Besuchergruppen einen Eindruck von der Härte des Alltags und dem Leid der hier internierten Menschen. Von den vormals etwa zehn Unterkunftsbaracken befinden sich sechs auf dem Gelände des Dokumentationszentrums und eine auf dem Nachbargelände. Einige davon konnten bereits saniert werden. Sie werden heute für zwei Dauerausstellungen, Sonderausstellungen sowie Veranstaltungen und Workshops genutzt. Hier befinden sich auch Verwaltungsräume, eine Bibliothek und ein Archiv, das von Studierenden sowie internationalen Forscherinnen und Forschern genutzt wird. In einer weiteren sanierten Baracke konnte eine Jugendbegegnungsstätte eingerichtet werden, in der Jugendliche aus aller Welt zu Bildungsprojekten zusammenkommen.

1 ½ Baracken stehen der wichtigen Arbeit des Dokumentationszentrums bislang noch nicht zur Verfügung, da sie sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand befinden. Sie werden derzeit nur provisorisch, u. a. für den Wachschutz und als Lager für Ausstellungen und Großexponate genutzt. Der schlechte bauliche Zustand gefährdet nicht nur den Erhalt dieser wichtigen, historischen Bauten, sondern steht auch geplanten weiteren Projekten des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit entgegen. Mit ihrer Wiederherrichtung könnte die wichtige bildungspolitische Arbeit nicht nur verstetigt, sondern weiter ausgedehnt werden.

Ansprechpartner:

Philipp Wohlfeil

Drucksache VIII/0920

 

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