Betroffene von Partnerschaftsgewalt besser unterstützen

Interfraktioneller Antrag SPD, Die LINKE

Das Bezirksamt wird ersucht, zu prüfen, inwieweit die bestehenden Krisenpräventions- und interventionsprojekte sowie Beratungsstellen für Betroffene von Partnerschaftsgewalt den Bedarf zielgruppenspezifisch abdecken können oder ob und gegebenenfalls in welcher Form eine Erweiterung des Angebots erforderlich ist. Bestehende Angebote sollen stärker als bisher bekannt gemacht werden.

Begründung:

Knapp 140.000 Frauen und Männer sind im vergangen Jahr von ihrem Partner / seiner Partnerin misshandelt, gestalkt oder bedroht worden. Die zwei Personengruppen bedürfen unterschiedlicher Konzeptionen in der Hilfeangebotsstruktur sowie der zielgruppenspezifischen Ansprache.
Mit einem Anteil von 82 Prozent, also knapp 114.000 gewaltbetroffenen Personen, bilden Frauen einen deutlichen Schwerpunkt in den bestehenden Krisenpräventions- und Interventionsprojekten.
Alle zwei bis drei Tage wird in Deutschland eine Frau vom aktuellen oder früheren Lebensgefährten getötet.
Mit knapp 25.000 von Partnerschaftsgewalt betroffenen Männern (ca. 18%) zeigt sich gleichzeitig ein weiterer Handlungsbedarf, Angebote entsprechend der Bedürfnisse zu schaffen sowie für eine Enttabuisierung des Themas zu sorgen.
Scham aber auch die Unkenntnis über Hilfsangebote tragen dazu bei, dass nur ein Bruchteil der Betroffenen professionelle Unterstützung erhalten. Deshalb ist es wichtig, die Angebote für Frauen und Männer, die von Partnerschaftsgewalt betroffen sind, im Bezirk stärker als bisher bekannt zu machen sowie zielgruppenspezifisch und bedarfsgerecht auszubauen.

Ansprechpartner:

Philipp Wohlfeil

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