Jugendfreizeiteinrichtungen müssen vorzeitig schließen, weil Erzieherinnen und Erzieher Umzüge gewährleisten müssen

Eine finanzielle Unterausstattung durch den Senat zwingt die Bezirke zu einschneidenden Kürzungen. Im Bereich der Jugendarbeit hat der zuständige Stadtrat, Gernot Klemm (DIE LINKE), einen Maßnahmeplan zur Erhaltung der meisten Jugendeinrichtungen vorgelegt, der nun umgesetzt wird. Allerdings müssen auch trotz des Planes Jugendfreizeiteinrichtungen geschlossen und umstrukturiert werden. Das ABC in Friedrichshagen muss etwa zum Jahresende geschlossen werden. Statt jedoch die verbleibenden Öffnungsmöglichkeiten vollständig auszunutzen, muss die Einrichtung schon 3 Monate vor dem endgültigen Aus schließen. Grund dafür ist eine fragwürdige Gestaltung des Umzugs. Statt die Pädagogen in neue Einrichtungen und Aufgaben zu überführen, überführen die Erzieherinnen und Erzieher die Schränke, Tische und sonstiges Mobiliar der Einrichtung.

Der Mangel an für Umzüge und Beräumungen zuständigem Personal scheine bereits derart groß zu sein, dass Erzieherinnen und Erzieher nun Aufgaben verrichten müssten, die nicht in ihrem Aufgabenbereich liegen, vermutet Karin Kant, fachpolitische Sprecherin der Fraktion für Jugendpolitik. Damit künftig Fachpersonal weiter ihre eigentlichen Aufgaben in vollem Umfang nachgehen können, sollten Umzüge durch geeignetes Personal durchgeführt werden, so Kant. Zudem könnten solche Aufgaben schneller und effizienter durchgeführt werden, wenn eine ämterübergreifende Zusammenarbeit angestrebt würde. Alle Bürgerinnen und Bürger, egal welchen Alters hätten Anspruch darauf, dass sie die staatlichen Angeboten nutzen können. "Es gehört zur Bürgerfreundlichkeit, Angebote so gut wie möglich zu erhalten. Das Fachpersonal muss dazu seine Aufgaben erledigen und nicht an Nebenschauplätzen fachfremd eingesetzt werden", gibt Kant zu bedenken.


Ansprechpartnerin:

Karin Kant
Jugendpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in Treptow-Köpenick