Mehrsprachigkeit fördern!

Treptow-Köpenick

Antrag

Das Bezirksamt wird ersucht, in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen im Land Berlin die Mehrsprachigkeit der Schüler*innen in Treptow-Köpenick zu fördern und gleichzeitig die Angebote zum Erlernen von Fremdsprachen bedarfsgerecht zu erweitern.

Hierzu wird dem Bezirksamt empfohlen, sich für eine Abfrage des in Treptow-Köpenick vorhandenen Bedarfs an Förderung der Herkunftssprache von zugewanderten Schülerinnen bei den zuständigen Stellen einzusetzen. Dadurch kann der Bedarf an Förderung den Schulen und dem jeweiligen Sozialraum zugeordnet und daraus konkrete Handlungsempfehlungen für die Schulen im Bezirk entwickelt werden. Bei den beschriebenen Prozessen sind sowohl Eltern, Lehrerinnen sowie Schülerinnen und deren bezirkliche Vertretungen einzubeziehen, sowie Vertreterinnen der Communities und Organisationen der Migrantinnen.

Dem Bezirksamt wird weiterhin empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass die Erfassung der Sprache die Herkunftssprache selbst beschreibt und nicht wie bisher als „nichtdeutsche Herkunftssprache“ bezeichnet wird. Dadurch wäre es zukünftig für die Bezirke möglich, sich einen besseren Überblick über das Potenzial an Herkunftssprachen zu verschaffen, um gezielt Mehrsprachigkeit zu fördern und Herkunftssprachen zu vertiefen.

Begründung:

Berlin ist eine Stadt der Vielfalt, die sich auch in den in der Stadt gesprochenen Sprachen abbildet. Die gelebte Sprachenvielfalt sollte sich auch in den Schulen unseres Bezirks abbilden, um einerseits Schüler:innen zu ermuntern, neben den gängigen Fremdsprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch und Latein weitere Sprachen zu erlernen, die in unserer Stadt gesprochen werden und andererseits zugewanderten Schüler*innen die Möglichkeit zum Vertiefen ihrer Herkunftssprache geben, die in Jahren der Flucht und des Ankommens in Berlin nicht gegeben waren.

Das Ziel ist, Mehrsprachigkeit als Potenzial und als Gewinn für eine vielfältige und kulturelle Stadt zu begreifen. Es wurde bereits wissenschaftlich nachgewiesen, dass sich die Förderung des Spracherwerbs der Herkunftssprache positiv auf den Erwerb der deutschen Sprache auswirkt und insgesamt auf den Lernerfolg auswirken kann.

Karin Kant

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