Sind Trinkwasserspender an Schulen überflüssig und teuer?

Schriftliche Anfrage VIII/1217

  1. Für welche Schulen wurden Trinkwasserspender angeschafft und für welche ist dieses noch geplant?
  2. Wie hoch sind jeweils die Anschaffungskosten (einschließlich der Kosten, die für etwaige Anschlüsse notwendig waren) und wo werden diese im Haushaltsplan nachgewiesen?
  3. Wie hoch sind die regelmäßigen Unterhaltungskosten und wo werden diese im Haushaltsplan nachgewiesen?
  4. Was können die Trinkwasserspender im Unterschied zu Wasserhähnen?
  5. Werden diese Trinkwasserspender über Tanks oder über frisches Leitungswasser befüllt?
  6. Hält das Bezirksamt es nicht schon aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen für pädagogisch geboten, Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass Leitungswasser ein wertvolles Lebensmittel ist, das keiner weiteren Aufbereitung oder Verarbeitung bedarf und, falls ja, weshalb wurden diese Trinkwasserspender angeschafft?
  7. Bestehen an irgend einem Schulstandort hygienische oder gesundheitliche Bedenken, Trinkflaschen mit Leitungswasser zu befüllen und wie oft wird das Leitungswasser an Schulstandorten untersucht?

gestellt am 06.07.2020

von Philipp Wohlfeil

Das Bezirksamt antwortet am 31.07.2020

Für welche Schulen wurden Trinkwasserspender angeschafft und für welche ist dieses noch geplant?

Alle Grundschulen, Gemeinschaftsschulen, Förderzentren und ein grundständiges Gymnasium wurden bzw. werden über einen Rahmenvertrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie mit Trinkwasserspendern ausgestattet.

Wie hoch sind jeweils die Anschaffungskosten (einschließlich der Kosten, die für etwaige Anschlüsse notwendig waren) und wo werden diese im Haushaltsplan nachgewiesen?

Für den Bezirk fallen keine Anschaffungskosten an. Der Kostenansatz für die Herstellung der Anschlüsse an den ausgewählten Schulstandorten beläuft sich auf 55.000,00 €. Die
erforderlichen Mittel wurden bei der Maßnahmenplanung im baulichen Unterhalt der Schulen eingeplant und festgelegt.

Wie hoch sind die regelmäßigen Unterhaltungskosten und wo werden diese im Haushaltsplan nachgewiesen?

Für das Bezirksamt entstehen keine weiteren Kosten. Die Unterhaltungskosten werden vom jeweiligen Caterer der Schule getragen.

Was können die Trinkwasserspender im Unterschied zu Wasserhähnen?

Natürlich hat das Wasser aus dem Wasserhahn eine hervorragende Qualität. Die Wasserspender sind aber direkt an die Wasserleitung angeschlossen und die Ausgabeeinheit berührungslos konzipiert. Bei der Konstruktion der Wasserspender spielt die hygienisch einwandfreie Nutzung eine zentrale und bedeutende Rolle- was auch vom Institut Fresenius zertifiziert und bestätigt wird. Das Wasser aus den Trinkwasserspendern hat eine optimale Trinktemperatur, kann ohne Sprudel, aber auch mit Sprudel (medium bzw. klassisch) zubereitet und getrunken werden.

Werden diese Trinkwasserspender über Tanks oder über frisches Leitungswasser befüllt?

Trinkwasserspender speisen ihr Wasser direkt aus den Wasserleitungen.

Hält das Bezirksamt es nicht schon aus ökologischen und wirtschaftlichen Gründen für pädagogisch geboten, Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, dass Leitungswasser ein wertvolles Lebensmittel ist, das keiner weiteren Aufbereitung oder Verarbeitung bedarf und, falls ja, weshalb wurden diese Trinkwasserspender angeschafft?

Die Bezirksverordnetenversammlung hat dem Bezirksamt mit Beschluss Nr. 0633/32/20 (Drs. Nr.: Vlll/0962) empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass die finanziellen und verfahrenstechnischen Voraussetzungen geschaffen werden, damit Trinkwasserspender in Schulen installiert werden können.

Die Wasserspender werden in den Mensen direkt bei der Essenausgabe platziert. Die Schülerinnen und Schüler sind so auch zum Essen mit Wasser versorgt. Die speziell designte Folie mit dem beliebten Testimonial Paula Platsch animiert die Kinder noch mehr dazu, das Angebot aus dem Wasserspender zu nutzen und auf zuckerhaltige Getränke, wie Cola und Limonaden, zu verzichten. Dass das Wasser dabei durch den Wasserspender gekühlt und auf Wunsch unterschiedlich stark gesprudelt werden kann, macht das Angebot für die Kinder noch interessanter. Erfahrungsgemäß bewirken Wasserspender tatsächlich eine Änderung im Trinkverhalten der Schülerinnen und Schüler, hin zu gesundem und ökologischem Leitungswasser.

Bestehen an irgend einem Schulstandort hygienische oder gesundheitliche Bedenken, Trinkflaschen mit Leitungswasser zu befüllen und wie oft wird das Leitungswasser an Schulstandorten untersucht?

Es bestehen keine derartigen Bedenken. Untersuchungen des Trinkwassers (kalt) sind turnusmäßig lt. Trinkwasserverordnung nicht erforderlich. Stichprobenartig erfolgt nach Abschluss von Baumaßnahmen an den Trinkwasserleitungen jedoch eine Untersuchung.

Schriftliche Anfrage - SchA VIII/1217