Schaffung einer Interventions- und Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt
Antrag, interfraktionell mit B´90/Grüne und SPD
Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin möge beschließen:
Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, die
Beratungsinfrastruktur für die von Gewalt betroffenen Frauen, Kinder, Jugendlichen und anderen
aufgrund ihrer Geschlechtsintensität betroffenen Personen auszubauen und eine Fachberatungs- und
Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt einzurichten. Die Beratungsstelle sollte über einen Kinder-
und Jugendbereich verfügen.
Begründung:
Die aktuellen Fallzahlen zeigen, dass Gewalt an Frauen, Mädchen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und
agender Personen im Bezirk gestiegen ist. Entsprechend müssen mehr finanzielle Mittel seitens der
Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung zur
Verfügung gestellt werden, insbesondere für den Ausbau der Beratungs- und
Gewaltpräventionsangebote. Ziel muss es sein, die Leitlinien der Istanbul-Konvention sowie des
landesweiten Aktionsplans zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen auf bezirklicher Ebene
vollumfänglich umsetzen zu können. Eine niedrigschwellige und wohnortnahe Beratungsinfrastruktur ist
essentiell für Gewaltbetroffene, um den ersten Schritt aus einer Gewaltsituation zu machen, Anschluss
und Beratung zu finden und Vertrauen in das Unterstützungsnetz zu bekommen.
Die Fachkräfte in den Interventions- und Koordinierungsstellen (Beratungsstellen) unterstützen
Betroffene – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, politischer oder religiöser Überzeugung sowie
Behinderung. Kindern und Jugendlichen wird ein geschützter Raum zur Verfügung gestellt, um über das
Erlebte zu sprechen und es zu verarbeiten. Ebenso richtet es sich das Angebot an private und
professionelle Unterstützer /- innen und Fachkräfte.
Drucksache: Nr.: IX/0884
Ansprechpartner: Philipp Wohlfeil