Senatsverwaltung streicht Geld für Obdachlose in Treptow-Köpenick

Fraktion in der BVV

Die Senatsverwaltung zieht angekündigte Gelder für Straßensozialarbeit für obdachlose Menschen in Treptow-Köpenick zurück. Carolin Weingart, Bezirksstadträtin für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Teilhabe (DIE LINKE), teilte der Bezirksverordnetenversammlung am Donnerstag die Entscheidung der Senatsverwaltung mit. Eigentlich war eine gemeinsame Finanzierung von Bezirk und Land für die aufsuchende Sozialarbeit vorgesehen, die vor allem Kontakt zu und Vertrauen mit obdachlosen Menschen niedrigschwellig aufbauen soll. Während der Bezirk mit der Finanzierung und Durchführung mit 100.000 Euro in Vorleistung gegangen ist und die Sozialarbeit auf den Straßen bereits läuft, zieht der Senat seinen Teil der Finanzierung zurück und kürzt faktisch die Hilfe für Obdachlose in Höhe von 70.000 Euro. Damit ist die weitere Zukunft des Projekts in Treptow-Köpenick unklar.

Wie gut Straßensozialarbeit wirkt, konnte im Herbst 2023 gezeigt werden. Eine obdachlose Frau, die monatelang in einer Haltestelle in der Bölschestraße campiert hatte, konnte in eine Unterkunft vermittelt werden. Vorausgegangen waren lange vertrauensbildende Maßnahmen. Viele Anwohnerinnen und Anwohner hatten sich zuvor besorgt um die Frau gezeigt.

Dazu erklärt Christian Kerntopf, Sprecher sozialpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke:

"Die Senatsverwaltung kürzt in unverantwortlicher Weise bei den schwächsten und verletzlichsten Menschen unserer Gesellschaft, die ohnehin schon überall an den Rand gedrängt werden. Der CDU geführte Senat setzt auf Zäune, Repression und Vertreibung statt auf Kommunikation und Sozialarbeit. Auf Härte statt Mitgefühl. Der Senat muss das gegebene Versprechen einlösen und Straßensozialarbeit in allen Bezirken ermöglichen und fördern. Obdachlosigkeit ist nicht allein ein Innenstadtphänomen.“

 

Ansprechpartner:

Christian Kerntopf
Sozialpolitischer Sprecher
Kerntopf@linksfraktion-tk.de