CineStar-Gebäude am Treptower Park: Umbau statt Abriss geplant - Linke will Kino retten
Das ehemalige CineStar-Gebäude an der Elsenstraße 115–116 in Berlin-Treptow steht vor einer grundlegenden Umgestaltung. Während viele Anwohnende einen Abriss des Komplexes befürchtet hatten, zeichnet sich nun ein anderes Bild: Der Gebäudekomplex soll umgenutzt und in einen Beherbergungsbetrieb mit 198 Zimmern umgebaut werden. Dies geht aus einer aktuellen Antwort des Bezirksamts Treptow-Köpenick auf Anfrage von Uwe Doering (Die Linke) hervor.
Der letzte Eigentümerwechsel des Grundstücks erfolgte im Oktober 2015. Seither ist eine juristische Person Eigentümerin des Gebäudes. Aus Datenschutzgründen will das Bezirksamt keine weiteren Details zur Eigentümerstruktur nennen.
Ein erster Schritt zur Neuentwicklung sei im Jahr 2024 vollzogen worden, teilt das Amt mit: Für das Grundstück wurde ein positiver Bauvorbescheid erteilt. Die Vorhabensbeschreibung laute nun: „Umnutzung und Umbau von Gewerbe zu Beherbergung mit 198 Zimmern.“ Ein Antrag auf Baugenehmigung sei bislang nicht gestellt worden. Auch ein Zeitplan für die weiteren Planungen oder Baumaßnahmen sei dem Bezirksamt derzeit nicht bekannt.
Der aktuell ruhende Bebauungsplan 9-70 VE für dieses Gelände muss dafür voraussichtlich nicht weiter verfolgt werden. Der Grund: Der Investor hat sich gegen einen Neubau entschieden und das Projekt auf die Umnutzung des bestehenden Gebäudes ausgerichtet. Änderungen an der Grundfläche oder der Firsthöhe sind nicht vorgesehen. Der Bebauungsplan hatte den Abriss des Gebäudes und einen Neubau mit 9 Geschossen für Büros und Geschäfte vorgesehen. Ein Abriss des Gebäudes ist laut Bezirksamt nicht geplant. Ebenso gibt es keine bekannten Gespräche mit dem Eigentümer über eine (teil-)öffentliche Nutzung – etwa als kultureller Veranstaltungsort oder Begegnungsstätte.
Mit dem Umbau des früheren Kinokomplexes zu einem Hotelbetrieb bleibt der markante Baukörper am Treptower Park bestehen – jedoch mit völlig neuer Funktion. Was dies für die städtebauliche Entwicklung und das Umfeld bedeutet, bleibt abzuwarten. Klar ist: Das Kino soll verschwinden.
Unterdessen hat sich bei der Linken Treptow-Köpenick eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die genau das verhindern will. Zusammen mit Anwohnenden, Belegschaft und Betriebsrat soll versucht werden, das Kino zu erhalten und Angebote für Kultur und Soziales zu schaffen. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
Dieser Artikel stammt aus dem Aus dem Rathaus vom Juli 2025. Die Zeitungen des Bezirksvorstandes und der Fraktion können hier runtergeladen werden. Beide Zeitungen gibt es auch als kostenloses Abo.

